Corona-Tagebuch 194

1. Januar 2021

Am Silvesterabend hatten wir ein kleines Feuerchen auf dem Hof in einer Schale entzündet. Fünf oder sechs Leute standen drum rum oder saßen, über uns kreiste ein Hubschrauber, es gab Zwiebelkuchen. Mir war ein wenig langweilig, aber nicht so schlimm wie sonst zu Silvester. 0 Uhr wurde weniger geknallt, einige jedoch hatten Feuerwerk vom letzten Jahr gebunkert oder sich aus dubiosen Quellen versorgt. Ein Todesopfer im Land Brandenburg lässt sich auf selbst gebaute Böller zurück führen. In Neukölln brannte eine Kaufhalle aus, wo gelagertes Feuerwerk, was nicht verkauft werden konnte, hoch ging. 430 Covid-19-Patienten verbrachten ihren Silvesterabend in Berlin auf Intensivstationen, 287 von ihnen wurden invasiv beatmet. In Neuseeland hingegen konnte ohne Einschränkungen der Jahreswechsel gefeiert werden, mit Musikfestivals und Feuerwerkshows. Seit über einem Monat gibt es dort keine lokalen Corona-Infektionen mehr. Israel hat schon mehr als 10% seiner Bevölkerung geimpft, während die Weltgesundheitsorganisation WHO erst heute offiziell den ersten Impfstoff von Biontech/Pfizer für den Notfalleinsatz freigibt. Nach der Impfpanne in Stralsund konnte auch die letzte Betroffene aus dem Krankenhaus entlassen werden. In Stuttgart haben am 31.12. bei insgesamt fünf Demonstrationen mehrere Hundert Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert, forderten unter anderem „ein Silvester ohne Corona-Maßnahmen“. In Potsdam demonstrierten bereits Mittwoch 25 Menschen vor dem Landtag gegen die Bestimmungen. England bereitet die Wiedereröffnung seiner Notfalllazarette vor. In Afrika sind die Infektionszahlen in der letzten Woche um 19% gestiegen. Der erste Fall mit der südafrikanischen Virus-Variante 501.V2 ist jetzt in Frankreich nachgewiesen worden. Einreisende nach Norwegen, müssen sich ab morgen dort testen lassen. Einen Rekord an Neuinfektionen melden die Slowakei, 6.315 und Großbritannien, welches seit heute nicht mehr zur Europäischen Union (EU) gehört, 55.892 Fälle am Tag. Über 200 Covid-19-Tote verzeichnen Namibia und Sri Lanka, über 4.000 Panama, über 125.000 Mexiko, über 345.000 die USA. Der dortige Noch-Präsident Donald Trump verlängert den Einwanderungsstopp in die USA weit über seine Amtszeit hinaus bis Ende März mit der Begründung, die Auswirkungen der Pandemie auf den US-Arbeitsmarkt und auf die Gesundheit der amerikanischen Bevölkerung gäben weiterhin Anlass zur Sorge. Und das von dem Mann, der noch im Frühling sagte, wenn wir bei unter, oder knapp über, 100.000 Corona-Toten in den USA blieben, hätten wir einen guten Job gemacht und der im Sommer beschwor, er habe das sicher im Gefühl, es sei bald vorbei. Und im fernen Osten? Da gaben die Behörden Nordkoreas bekannt, die Pandemie habe die Koreanisch Demokratische Volksrepublik (KDVR) noch gar nicht erreicht. So, so.

Tipp für heute: Saure-Gurken-Zeit!

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