Corona-Tagebuch 153
21. November 2020
Einen Blumen-Gedicht-Zyklus fertig gestellt. Möchte nun noch ein Theaterstück schreiben. Und eine Oper. Und dafür sorgen, dass Frieden herrscht. Mal sehen, gleich schneit ja mein Sohn herein. Dem muss ich auch noch was kochen, weil er immer so viel Hunger hat. Der bildet seinen Body. Hab ich ja nie geschafft. Voll ungebildet, mein Body. Das deutsche Jugendherbergswerk (DJH) hat seine rund 450 Jugendherbergen als vorrübergehende Nebenstandorte von Schulen für den Unterricht während der Pandemie angeboten. Finde ich gut. Bräuchte man nur noch entsprechend Lehrkräfte, um die Klassen teilen zu können. Österreich will sämtliche Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen und alle Polizistinnen Anfang Dezember auf das Virus testen lassen, kurz vor Weihnachten dann die gesamte Bevölkerung, circa 9 Millionen, dies sei aber freiwillig. Der US-Bundesstaat Wisconsin erlässt eine Maskenpflicht auch in Innenräumen, wenn Menschen aus unterschiedlichen Haushalten zusammen kommen. Helsinki erlaubt nur noch Veranstaltungen und Feiern mit bis zu 20 Personen. Portugal verlängert den Notstand bis 7. Dezember. Toronto, die größte kanadische Stadt, verfügt einen Lockdown. Für mindestens 28 Tage schließen Kneipen, Frisöre, Fitnessstudios und Casinos. Läden und Restaurants dürfen Waren nur zum Mitnehmen anbieten oder liefern. Drinnen sind private Treffen gänzlich untersagt, draußen dürfen sich für religiöse Feiern, Beerdigungen und Hochzeiten bis zu 10 Personen treffen. Die Schulen bleiben offen. Schließen müssen Schulen und Universitäten in 160 Städten und Ortschaften Irans, darunter Teheran. Geschlossen werden auch alle Unternehmen und Läden, die nicht lebenswichtige Dinge produzieren oder verkaufen. Städte werden für den Autoverkehr abgeriegelt, nur Taxis dürfen noch fahren. Erstmals seit 129 Jahren wird es keinen Weihnachtsmarkt in Stockholm geben. Auch der Dresdner Striezelmarkt wurde abgesagt. Oh, oh, ausgerechnet Dresden, Öl ins Feuer der Pegidisten. Apropos, Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen sind am Wochenende beispielsweise für Bochum, Göppingen, Pforzheim, Hannover, Berlin und Leipzig angekündigt. In Berlin soll Sonntag ein „Schweigemarsch“ durch den Prenzlauer Berg führen. Angemeldet sind 5.000 Teilnehmer. Für Leipzig rechnet die Polizei mit noch mehr Beteiligung und will „friedliche“ und „gewaltbereite“ Demonstranten räumlich trennen. Stuttgart verbietet Silvesterfeuerwerk in der Innenstadt, Köln verbietet Silvesterfeuerwerk in der Altstadt. Nordrhein/Westfalen verbietet in Einkaufszonen und anderen Bereichen mit Maskenpflicht das Rauchen. Anders sei es mit Essen und Trinken, erklärt ein Sprecher: „Angemessene Zeiten der Nahrungsaufnahme berechtigen zum vorrübergehenden Ablegen der Maske“. Für das Rauchen gelte dies ausdrücklich nicht. Die Bundesregierung hat ganz Litauen und Lettland zu Risikogebieten erklärt, ebenso Regionen in Griechenland und Finnland. Island wurde dagegen von der Liste gestrichen, ist jetzt das einzige europäische Land, was nicht als Risikogebiet gilt. Nach den strengen Ausgangssperren im australischen Bundesstaat Victoria gibt es dort zum ersten Mal seit Februar drei Wochen hintereinander keine einzige Neuinfektion. Tschechien lockert. Die Ausgangssperre beginnt statt 21 Uhr erst 23 Uhr. Lockerungen auch in Polen. Geschäfte in Einkaufszentren dürfen ab 28.11. wieder öffnen. Es gehe um die Rettung von Millionen Arbeitsplätzen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Restaurants, Bars und Kultureinrichtungen blieben allerdings bis nach Weihnachten geschlossen. „Vor uns liegen 100 Tage der Solidarität“, so der MP. Wer ist mit wem solidarisch? Einen Rekord an Neuinfektionen melden Litauen, 2.272, Japan, 2.560, die Ukraine, 14.586, Russland, 24.822 und die USA, 195.542. Über 600 Covid-19-Tote verzeichnen die palästinensischen Gebiete, über 900 Georgien, über 7.000 Tschechien, über 15.000 Chile, über 35.000 Russland. Ein Familienbetrieb aus dem erzgebirgischen Seiffen hat Christian Drosten, den Chefvirologen der Charite, als Holzfigur nachempfunden. Das 26 cm große Räuchermännchen trägt einen weißen Kittel, Mund-Nasenschutz und zerzaustes Haar. Im Unterschied zu anderen Räucherfiguren raucht Drosten nicht durch den Mund, ginge allein durch die Maske nicht, sondern oben aus dem Kopf. Die Null-Serie mit 15 Stück sei binnen weniger Stunden ausverkauft gewesen, heißt es.
Tipp für heute: Beim Schnitzen immer schön die Daumen abspreizen.
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