Erfindet lieber neue Feste

1. November 2010

Bei uns klingelt ja keiner mehr, von den Kindern jedenfalls, zu Hellowien. Scheinbar hat sich herumgesprochen, dass es hier bloß Übriggebliebenes von Ostern oder sogar von Weihnachten zu erhaschen gibt, inklusive dem, was inzwischen darin lebt. Ich kann eben nichts wegschmeißen, meine Güte, was ist daran schlimm? Hellowien in Berlin, das mag ich ja nicht, keineswegs allerdings aus den Gründen, die der Jugendgreis der CDU Philipp Mißfelder anführt. Einen Angriff auf unsere christlichen Werte und Traditionen kann ich wahrlich nicht erkennen. Wer überhaupt, liebe Miss Felder (blöder Scherz, ich weiß, aber ich konnte einfach nicht daran vorbeikriechen), soll denn hinter diesem Angriff stecken? Die Juden? Der US-Imperialismus? Oder doch die atheistisch-bolschewistische Weltverschwörung? Nein, ich find es bloß doof, wenn man allüberall dieselben Feste feiert, wenn es Karneval in Tokio, Ostereiersuchen in Ägypten, das Drachenfest in Hoyerswerda oder Ramadan im Vatikan gibt. Langweilig, diese Einheitssoße. Wenn man wenigstens noch eine eigene Variante entwickeln würde aber dieses bloße Nachmachen, naja. Es gibt Wichtigeres.

Tipp für heute: Sich mit Wichtigerem beschäftigen.

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3 Kommentare zu “Erfindet lieber neue Feste”

  1. 01

    Hast recht Ahne, es gibt Wichtigeres. Hellowien iss für Tussies. Ich leg mir gerade ein Weihnachtsmannbart an.

    edward am 1. November 2010 um 22:36
  2. 02

    Vielleicht ist es auch demografisch begründet, daß es nicht mehr so viel klingelt.
    Alterspyramide und so.
    Werden ja immer weniger Kinder…
    Deswegen gibt’s bei uns immer etwas bessere Sachen, also nicht die ollen eingestaubten Lutscher und klebrigen Bonbons, sondern frische Gummibärchen, extra verpackt und duplo (nicht die Bausteine).
    Damit wegen uns nicht noch die Pyramide umkippt.

    Bei uns war dann aber auch nicht so viel los.
    Lag vielleicht daran, daß wir nicht da waren,
    erst später, als die lieben Kleinen schon wieder ins Bett mußten. Wer weiß…

    Ein Leser am 2. November 2010 um 12:56
  3. 03

    Naja, bei uns im Prenzlauer Berg steht die Alterspyramide ja im Moment eher auf dem Kopf (falls man bei einer Pyramide überhaupt von Kopf sprechen kann).

    Ahne am 2. November 2010 um 20:20

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