Im Sessel der Zeit

19. Oktober 2010

Nach langer Zeit bin ich gestern mal wieder nachts durch die Stadt spaziert, also etwas länger meine ich, von Weißensee nach, nun ja, Prenzlauer Berg fast Mitte. Die Langhansstraße runter, die Prenzlauer Promenade, dann die Wisbyer, dann die Schönhauser, dann die Kastalanienallee und so weiter. In der Wisbyer traf ich einen Fuchs, in der Schönhauser aß ich Fleischklops im Brötchen und in der Kastagnettenallee noch ein Wiener Würstchen mit saure Gurkenscheiben obendrauf, nur um dann später in der Choriner einem Marder zu begegnen. Ich ließ die Straßenbahnen sausen, sollten sie fahren, ich hatte Zeit. Immer wenn es beginnt kälter zu werden, trauere ich ja dem Sommer hinterher, wünsche mir noch ein paar wärmere Tage, das ist übrigens am Ende jedes Winters dasselbe, da wünsche ich mir nochmal Schnee. Wenn die aktuelle Jahreszeit sich jedoch erst einmal eingerichtet hat, wenn sie es sich bequem gemacht hat, im Sessel der Zeit, dann gefällt sie mir auch. Dann finde ich sie regelrecht attraktiv. So ergeht es mir gerade mit dem Herbst. Schön. Sehr, sehr schön. Und an dieser Stelle möchte ich Freund Oz danken, der mich darauf hingewiesen hat, nicht immer das Positive zu verdrängen und nur noch das Schlimme wahrzunehmen. Er hat ja so recht.

Tipp für heute: Einen Laubhaufen für Igel zusammenkehren und darauf achten, dass kein Laubsaugerterrorist einen Anschlag auf ihn verübt.

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