Die alte Leier (ein kleines t in Klammern zwischen das i und das e bei Leier zu setzen habe ich unter Rücksicht auf die Deutsche Leitkultur vor allem aber auf den guten Geschmack unterlassen)

16. Oktober 2010

Dass es nur ein Versuch ist neue rechte Parteien in den Parlamenten zu verhindern, wenn gewisse, sich christlich nennende, Parteien wieder von einer deutschen Leitkultur faseln und erklären: „Multikulti sei tot“, das will ich mal zu ihren Gunsten annehmen. Besser wird es dadurch auch nicht. Ich habe mich sogar mal, um zu verstehen, was mit ‚Deutscher Leitkultur‘ heutzutage, also 2010, so alles gemeint ist, durch den ganzen Meinungsmüll bei Spiegel online gewühlt. Da ging es von: in Kirchen sitzen können und beten, über: abendländische Architektur, bis hin zu: Fleiß, Disziplin und Ritterlichkeit (will heißen, die Ehre Schwachen helfen zu dürfen). Einige schrieben auch: Beethoven, Hegel und Goethe kennen. Keine Ahnung, ob hier in Deutschland mehr als die Hälfte derer, die sich selber zur Deutschen Leitkultur bekennen, wissen, wer Hegel war und etwas von ihm gelesen haben oder was, in Bezug auf die abendländische Architektur, Deutschland dann von Ungarn unterscheidet oder von Irland, aber Ritterlichkeit der Deutschen Leitkultur zuschreiben zu wollen, das kann ja wohl nur von einem Multikulti-Sympathisanten kommen, der die Verteidiger der Stammtischhoheit veralbern will.

Tipp für heute: In ein Gebäude seiner Wahl gehen und zu einem Wesen seiner Wahl für den Sieg der Vernunft beten (von mir aus sogar in einer abendländischen Kirche).

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