Corona-Tagebuch 41

23. April 2020

Vor dem Haus dröhnen die Presslufthämmer. Man bohrt Löcher in die Außenwand, damit der Wilde Wein Halt findet. Pflanze heute ein Apfelbäumchen, fällt mir dazu ein. Leider keine Melodie im Kopf. Der Absatz von Klopapier sank in den letzten Wochen in Deutschland rapide. Was ist nur los? Putzt sich niemand mehr den Popo ab? Oder ist der Markt gesättigt? Möchte nicht wissen, wie es bei manchen zuhause aussieht. Das nimmt ja auch Platz weg. Die ganzen Nudeln und das Mehl und der Reis und das Klopapier und das Salz und die Hefe. Und Vorsicht vor Mitessern! Lebensmittelmotten zum Beispiel könnten den schönen Vorrat befallen und dann ist Sense mit Autarkie. Außer natürlich, man macht sich nichts draus. So ein paar Maden? Sollen ja auch gesund sein. In Litauen dürfen die Geschäfte wieder öffnen, ab heute, in Frankreich soll das ab dem 11. Mai soweit sein. Das ist auch der Tag, an welchem in den Niederlanden Schulen und Kindergärten wieder aufmachen. Ab kommenden Montag bereits dürfen in Spanien Kinder unter 14 Jahren einen Erwachsenen bei wichtigen Besorgungen begleiten und in Norwegen die der 1. bis 4. Klasse zur Schule. Als letztes Bundesland hat Bremen gestern eine Maskenpflicht für Busse und Bahnen sowie den Einzelhandel beschlossen. Kurz darauf meldete sich Bundesquatschminister Scheuer zu Wort und empfahl der Bevölkerung in Bahnen, dem Nahverkehr und Flugzeugen doch vielleicht eine Maske aufzusetzen. Also, könnte man ja mal probieren. Sandra Gogol, die Sprecherin des Gehörlosenverbandes Niedersachsen, fordert Masken mit Sichtfenstern, damit taube Menschen über Gebärdensprache besser kommunizieren können. Der Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hält dagegen die Maskenpflicht für „falsch“. Wer eine Maske trage, werde durch ein trügerisches Sicherheitsgefühl dazu verleitet, den „allein entscheidenden Mindestabstand“ zu vergessen, sagte er der ‚Rheinischen Post‘. So, wie ja auch dieser gebotene Mindestabstand nichts bringt, oder? Weil er denjenigen, die diesen einhalten, ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermittelt? Und sie dazu verleitet, sich nicht mehr die Hände zu waschen? Französische Wissenschaftler sind übrigens bei der Erforschung des Corona-Virus darauf aufmerksam geworden, dass Nikotin möglicherweise eine schützende Wirkung haben könne, da nur eine geringe Zahl von Raucherinnen und Rauchern, laut mehrerer Studien zwischen 1,4 und 12,5%, erkranke. Allerdings, so die Forscher weiter, solle man nun trotzdem nicht gleich mit dem Rauchen anfangen. Das gefährde die Gesundheit anderweitig.

Tipp für heute: Hat eigentlich schon mal jemand untersucht, wie sich das Spritzen von Heroin auswirkt?

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Ein Kommentar zu “Corona-Tagebuch 41”

  1. 01

    Cannabis wirkt sich wohl weder positiv noch negativ aus.

    http://cannabis-med.org/german/bulletin/ww_de_db_cannabis_artikel.php?id=589&fbclid=IwAR3eXYULjQIQyHkVVZFT_RJ1XLw1nsOMfwVHattFz42CJRKIGIqu83bZx30#1

    Wenigstens sorgt sein Genuss für gute Laune in nicht sehr erfreulichen Zeiten.

    Petra am 28. April 2020 um 20:05

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