Corona-Tagebuch 33
15. April 2020
Das Thermometer zeigt 12°C an. Normal für Mitte April. Allerdings ist die Trockenheit schon wieder extrem. Vielleicht müssen wir nach der Corona-Krise wegen Waldbrandgefahr zuhause bleiben? Urselchen von der Leyen riet ja neulich schon, sich dieses Jahr keinen Sommerurlaub zu buchen. Na, noch gibt es ein paar Filme in der Mediathek, die ich nicht kenne. „Der Landarzt und die Liebe“ zum Beispiel, oder „Traudel fährt ins Glück“. Muss ich mir dann reinziehen. Hilft ja alles nichts. Neue Filme werden in Corona-Zeiten wohl kaum hinzu kommen. Oder bildet sich etwa eine eigene Corona-Filmkunst heraus? Streifen, in denen Darsteller die Abstandsregeln wahren? In denen alle mit Mundschutz agieren? Düstere Science-Fiction kann man so sicherlich produzieren. Aber Historienschinken mit Schlachtgetümmel? Oder romantische Liebesfilme? Nun, wozu gibt es Computer-Animation. Die dänische Königin wird heute 80 Jahre alt. Margarethe die Zweite. Zehntausende Däninnen und Dänen wollen ihr deswegen trotz ausfallenden Massenauflaufes ein Ständchen singen und zwar auf dem Balkon, im Garten, aus dem Fenster, auf dem Arbeitsplatz, zumindest wenn es nach dem Willen der Facebook-Gruppe ‚Danmark synger for dronningen‘ geht. Wenigstens müssen Grundschüler und Kindergartenkinder dies nicht ertragen, die dürfen heute nämlich den ersten Tag wieder „uff Schicht“ dort. In Deutschland wird es wohl noch ein Weilchen dauern, die Bundesregierung empfiehlt den Ländern die Fortführung der Ausgangsbeschränkungen bis zum 3. Mai. Singapur hat eine Maskenpflicht eingeführt. Wer außerhalb des Hauses ohne angetroffen wird, muss umgerechnet 193 € zahlen. Ausnahme: Kinder unter 2 Jahren. Nikaragua dagegen beschreitet einen Sonderweg in Lateinamerika. Keine geschlossenen Schulen oder Läden, keinerlei Einschränkung des öffentlichen Lebens, Musikfestivals, volle Strände. Bisher gab es dort lediglich 9 Infizierte und keine lokale Übertragung, nach offiziellen Angaben. Die USA stoppen seit heute die Beitragszahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO), wie es Trump bereits androhte. Grund: Diese sei für Tausende Tote verantwortlich, weil sie falsche Angaben machte. Vielleicht will Trump das Geld ja lieber für Aktionen sparen, welche seine Wiederwahl begünstigen? Für die Corona-Direkthilfe zum Beispiel, wo jeder Steuerzahler in den kommenden Tagen einen Scheck über 1.200 Dollar erhält, der laut ‚Washington Post‘ zum ersten Mal in der Geschichte der USA den Namen des Präsidenten tragen soll, weshalb sich die Auslieferung noch etwas verzögert, denn die Schecks müssen jetzt alle noch mal neu gedruckt werden? Böswillige Unterstellung, natürlich. Seit gestern weiß ich endlich den Unterschied zwischen Mortalitäts- und Letalitätsrate, danke Dietmar König. Alle anderen können jetzt selber mal gucken, noch habt ihr ja Zeit.
Tipp für heute: Oder sich die Haare bügeln.
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