Corona-Tagebuch 30

12. April 2020

Eine positive Folge der Corona-Pandemie könnte doch sein, dass die Lust auf Reisen mit Kreuzfahrtschiffen zurück geht. Die scheinen wahre Virenzuchtlabore zu sein. Noch immer gondeln einige der schwimmenden Kolosse auf unseren Weltmeeren herum. Falls Infizierte an Bord sind, steckt sich schnell ein hoher Prozentsatz der Mannschaft als auch der Zahlenden an. Selbiges beobachtet man bei Flugzeugträgern des Militärs. Absolute Virenbrutkästen. Könnte man prima drauf verzichten. Laut der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) werden Franzosen an den weitgehend geschlossenen Grenzen von Deutschen wegen der Corona-Krise häufig beschimpft und mit Eiern beschmissen. Entsteht hier ein neuer Osterbrauch? Wie lange ist der letzte Krieg her? In Frankfurt am Main kam es zu ersten schweren Auseinandersetzungen wegen der Kontaktbeschränkungen. Laut Polizeiangaben haben 20 Männer die Beamten zunächst mit Dachlatten, Steinen und Eisenstangen angegriffen, seien dann geflüchtet und als die Polizei die Verfolgung aufnahm, wäre jene mit einer 5-Kilo-Hantelscheibe beworfen worden. Verletzt wurde zum Glück aber niemand. Bulgarien führt heute eine Maskenpflicht ein. Da Schutzmasken Mangelware seien, gebe es allerdings keine Bußgelder bei Verstoß. Auch auf dem Hallenser Wochenmarkt wird eine Mundschutzpflicht eingeführt. Jedoch erst ab Dienstag. Mittlerweile weltweit mehr als 1,7 Millionen Infizierte und über 103.000 Tote. New York schließt seine Schulen bis September, die Ruder-WM in Slowenien fällt aus, Saudi-Arabien verlängert die Ausgangssperre. Frankreich verzeichnet deutlich weniger Verkehrsunfälle, ein über 40% geringerer Wert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, zumindest mit Personenschaden. Allerdings gebe es, laut Behörden, „eine besorgniserregende Zahl schwerer Geschwindigkeitsübertretungen“. Ich fahre heute mit der Bahn in unseren Garten. Werde ich es mir diesmal trauen keinen Fahrschein zu kaufen? Angeblich soll ja nicht mehr kontrolliert werden. Ach man, ich bin so entsetzlich feige.

Heute: Weltweites Internetz, Facebook-Kanal der Reformbühne Heim & Welt, 20 Uhr: Quarantänebühne Heim & Welt aus dem Echsen-Studio Wedding mit Heiko Werning, Dr. Jakob Hein, Falko Hennig, Gott und mich, einer Anneliese-Hülschrath-Gedächtniskolumne unseres Steglitzer Außenreporters Jürgen Witte und dem aus Neukölln zugeschalteten Supergaststar Sedlmeir (elektrisch verstärkter Rock ’n Roll!)

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2 Kommentare zu “Corona-Tagebuch 30”

  1. 01

    Ach Mensch, du hast ja auch einen Blog. Wusste ich ja gar nicht. Schöne Grüße aus dem Internet!

    Ruth am 13. April 2020 um 00:05
  2. 02

    Ja, verrückt, oder? Schöne Grüße in das Internet!

    Ahne am 13. April 2020 um 10:00

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