Corona-Tagebuch 27

9. April 2020

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, dessen Namen ich mir nie merken kann, hat uns einen Brief geschrieben. Darin teilt er mit, wir würden uns derzeit in einer großen Krise befinden, die unser Land und unsere Stadt schwer erschüttern. Er und sein Senat arbeiteten jedoch an Lösungen. So lange aber müsse man Hygiene-Regeln befolgen und Abstand von mindestens 1,5 m halten, „so schwer es auch fällt“. Zum Schluss wünscht er uns noch, wir mögen gesund bleiben. Danke, Herr Bürgermeister. Sie auch, sie auch. Mir ist es ja richtig gehend zur Routine geworden, nach jedem Anfassen von irgendwas gründlich die Hände zu waschen. Zweimal „Happy Birthday to you“ dabei singen und zwar nicht nur jene vier Worte, klar. Weiß gar nicht, ob ich das nach der Pandemie wieder zurück fahren kann. Hab mir doch früher auch nie die Hände gewaschen. Laut ‚Neue Osnabrücker Zeitung‘ lässt die Corona-Krise die Nachfrage nach Pommes in Deutschland einbrechen. Auf 200.000 Tonnen spezieller Pommes-Kartoffeln könnten die Landwirte dieses Jahr sitzen bleiben. Das ZDF-Morgenmagazin meldet, der Premier des Vereinigten Königreiches, Boris Johnson, sei zwar immer noch auf der Intensivstation, wäre aber gut gelaunt, könne sich sogar schon wieder im Bett aufsetzen, während im Rest Großbritanniens fleißig gestorben wird. Auch hierzulande steigen die Todeszahlen, worüber merkwürdigerweise kaum jemand berichtet. Erstmals über 300 Tote am Tag. Litauen führt eine Mundschutzpflicht ein, Italien schließt seine Häfen für die Seenotrettung, Indien riegelt schwer betroffene Gebiete in der Hauptstadt Neu-Delhi und dem benachbarten Staat Uttar Pradesh ab. Die irische Rockband U2 spendet 10 Millionen Euro für den Kampf gegen das Virus. Finde eigentlich nur ich das surreal, dass jemand locker mal 10 Millionen Euro für was auch immer spendet? Während 50% der Weltbevölkerung von ein paar Kröten und vier Grashüpfern lebt? Oder gar 80%? Ein irres System. Aber es funktioniert. Oder um es mit den Worten von Hobby-Philosoph Donald Trump auszudrücken: „Wir sind hoffentlich auf dem Weg zum letzten Abschnitt“. Sind wir, Herr Trump, sind wir. Die ganze Menschheit. Immer schon.

Tipp für heute: Auch auf diesem letzten Abschnitt ein fröhliches Liedchen auf den Lippen haben, man weiß schließlich nicht, wie lange der noch dauert.

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