Corona-Tagebuch 12
25. März 2020
Die erste Mahlzeit findet mittlerweile gegen 15 Uhr statt. Dann gibt es meist Nudeln. Davon habe ich noch 8.000 Packungen vorrätig. Ja, hier sind die! Zum Nachtisch esse ich lecker Klopapier mit Desinfektionsmittel. Die Kurse an den Börsen steigen wieder. Das ist immer ein gutes Zeichen. Dafür, dass sie bald wieder sinken, oder gleich bleiben, oder weiter steigen. Laut irgendwelcher Wirtschaftsverbände werden zur Zeit Bartschneider und Brotbackautomaten besonders stark nachgefragt. Ich wusste nicht mal, dass es Brotbackautomaten überhaupt gibt. Frankreich ruft Arbeitslose zur Feldarbeit, da massiv Arbeitskräfte aus ärmeren Ländern fehlen, die sonst immer die Drecksarbeit machen, zu Hungerlöhnen. Deutschland hingegen verbietet Saisonarbeitskräften in der Landwirtschaft seit heute die Einreise. Noch gestern Abend hatte ich einen Beitrag im Fernsehen gesehen, wo extra eine Chartermaschine organisiert worden war, um Billiglöhner aus Rumänien ins Land zu fliegen. Mal sehen, wann auch unsere Behörden das Heer der Leistungsempfänger in die Ernte-Schlacht werfen werden. Spazieren gehen zu dritt ist dann verboten, aber Spargel stechen? Tja. Man wird sehen. Israel verschärft seine Ausgangsbeschränkungen. Nicht mehr als 100 m darf man sich jetzt von seiner Wohnung entfernen, im Radius, außer bei Arztbesuchen und Einkäufen und wenn man zur Arbeit geht. Stelle mir gerade vor, wie beflissene Bürger mit Kreide Kreise ziehen um ihr Ausgehgebiet vernünftig zu kennzeichnen, damit man nicht aus Versehen mal zu weit spaziert. Ergäbe ein heiteres Linien-Wirrwarr auf den Straßen. In den USA hat ein Vize-Gouverneur erklärt, er würde sich gerne persönlich opfern, wenn dafür die Wirtschaft wieder angefahren würde. Nur zu Herr Dingsdabumms, tun sie sich keinen Zwang an.
Tipp für heute: Für den Kapitalismus beten.
Ein Kommentar zu “Corona-Tagebuch 12”
01
Unsere Politiker sehen Arbeitslose und Flüchtlinge für die Ernte vor.
Kommentar schreiben