Was würde wohl Freud dazu sagen (49) vs. Wenn einem sonst nichts fehlt, macht man sich eben Sorgen
31. August 2019
Geträumt, ich säße mit Danny Dziuk und Manfred Maurenbrecher (noch ein paar anderen, an die ich mich allerdings nicht erinnern kann) auf einem großen Hochbett bei einer Party und wir diskutieren. Ich bin sehr aufgeregt. Plötzlich kommt der Hausherr (oder die Hausherrin, Hausdame, wie sagt man?) und meint, wir sollten mal die Stühle nach vorne tragen.
Das klingt erst mal gar nicht so spannend. Aber, ich kann mich zwar nicht an das Thema der Traum-Diskussion erinnern, jedoch hörte ich gestern in der Sendung ‚Aspekte‘ im ZDF einen Dresdner Theatermacher, der vom Versagen der Linken (er meinte, glaube ich, nicht nur die Linkspartei) sprach, welche in den letzten Jahren keinerlei Perspektiven mehr geboten hätten, wie sie sich ein künftiges Zusammenleben vorstellten. Und das zumindest würde ich wirklich gerne mal erörtern, denn da liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt. Während die Rechten weltweit ohne Rücksicht auf Menschenrechte, die Umwelt oder den intellektuellen Diskurs Fakten schaffen, das Rad der Geschichte zurück drehen, reden sich viele Linke die Köpfe heiß, wie man wen nennen dürfe, welches Wort in welcher Sprache böse sei und mit wem man auf gar keinen Fall mehr diskutieren dürfe. Grüppchenbildung allerorten, die mich an Monty Pythons ‚Leben des Brian‘ (Volksfront Palästinas etc. pp.), oder, etwas ernster, an Fraktionenbildung innerhalb der Linken in Deutschland Anfang der dreißiger Jahre erinnert. Man kann ja über eine gendergerechte und diskriminierungsfreie Sprache sicher reden (selbst wenn für mich Worte nicht schuld sind an Gedanken oder Ideen, so wie ein Messer nicht schuld ist, wenn jemand dadurch stirbt), nur erhebt man dies zum Hauptthema, muss man sich nicht wundern, wenn bald niemand mehr zuhört. Auch Umweltschutz kann lediglich in einer Welt funktionieren, in der die Menschen Zeit und Muße haben, sich dafür einzusetzen. Kämpft man darum zu überleben, oder auch nur die Miete für den nächsten Monat zusammen zu bekommen, ist einem die Umwelt zweitrangig (allerhöchstens!).
Heute: Potsdam, Hans-Otto-Theater (Reithalle, Foyer), 0 Uhr: Ahne liest, singt und trinkt eine halbe Stunde innerhalb des Festivals ‚Stadt für eine Nacht‘
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