Mein amerikanisches Tagebuch (28)
26. März 2019
Das Willkommensessen gestern für mich, einer alten US-amerikanischen Tradition nach wird dieses immer am 29. Tag des Erscheinens veranstaltet, war ganz zauberhaft. Es gab weiße Tischdecken und frische Blumen und gedämpftes Licht und zu essen gab es auch. Meinen Möhrenkuchen habe ich leider nicht ganz geschafft, bitte vielmals um Entschuldigung. Über 20 Gäste aus allen Schichten der Gesellschaft Carlisles waren gekommen. Es wurde sich angeregt unterhalten, auf Englisch und auf Deutsch. Ich erfuhr interessante Dinge, zum Beispiel, dass die Unitarier eine Kirche in Carlisle hätten und bei den Unitariern auch Atheisten mitmachen würden. Müsste ich mal hin. Überhaupt gäbe es über 50 Kirchen in Carlisle, für fast jeden Einwohner eine. Und bei ‚Helena’s‘ in der High-Street täte man die schmackhaftesten Kuchen backen, besonders zu empfehlen: Makronentörtchen. Als ich mir mein viertes (kleines!) Bier holte, waren plötzlich alle verschwunden. Es war Punkt 20 Uhr und das Willkommenessen von 18 bis 20 Uhr angesetzt, da kennt man in Carlisle nichts, man muss ja morgens auch wieder früh raus. Stand ich da also alleine mit meinem Bier. Die Kellnerinnen schauten mich beim Abräumen des schmutzigen Geschirrs verwundert an. Verlegen prostete ich ihnen zu.
Tipp für heute: Sich niemals etwas anmerken lassen.
Kommentar schreiben