Mein amerikanisches Tagebuch (16)
14. März 2019
Einen roten Vogel durfte ich gestern in einem Garten beobachten. Es soll sich um einen Kardinal handeln, auf Englisch ‚Cardinal‘. Man sieht, meine Sprachkenntnisse entwickeln sich geradezu explosionsartig. Explosionsartig vermehren tun sich auch die Präsidentschaftskandidatinnen der Demokratischen Partei hierzulande, für die nächsten Wahlen. 14 sind es bereits und fast täglich kommen welche hinzu. Das Spektrum ist relativ breit gefächert. Von konservativen Positionen, über liberale, sozialdemokratische und grüne gibt es praktisch alles. Ohnehin sind die beiden großen Parteien (andere existieren zwar, spielen aber keine Rolle) mit europäischen Parteien nicht zu vergleichen. Sie stellen eher ein Sammelbecken dar und vertreten keine gewachsene ideologische Ausrichtung. Deswegen konnte in der Geschichte auch schon mal die Republikanische Partei die Progressivere sein und mal die Demokratische Partei. Für die Demokraten will jetzt ein Bewerber antreten, der das Bedingungslose Grundeinkommen fordert. Andrew Yang möchte 1.000 $ für jeden US-Amerikaner pro Monat. Und das in der leistungsverrückten USA, wo selbst Obdachlose noch Steuersenkungen applaudieren! Ich weiß gar nicht was ich hier am 2. Mai, zum ‚Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen‘ anstellen soll, die amerikanische Demonstrationsform, dieses Rundherum-im-Kreis-Gelaufe, find ich ja, ehrlich gesagt, gewöhnungsbedürftig. Hat so was von Zirkus mit dressierten Hühnern. Na, mir wird schon was einfallen.
Tipp für heute: Sich was für den 2. Mai überlegen (in Berlin, 13 Uhr, Demo am Senefelderplatz, wird es diesmal sogar einen Vokuhila-Block geben).
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