Ausgebremst
17. Mai 2018
Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an Dieter Hanitzsch im Jahre 2014 stellte Bundespräsident Joachim Gauck fest, es sei Hanitzsch besonders zu verdanken „dass die Kunstform der Karikatur wesentlich zur demokratischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland“ gehöre. (Quelle: Wikipedia)
Im Mai des Jahres 2018 beendete die Süddeutsche Zeitung auf Grund einer als antisemitisch empfundenen Karikatur des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die Zusammenarbeit mit diesem Zeichner.
Ich selbst habe dessen Karikaturen, wie übrigens auch die meisten anderen politischen Karikaturen in der Süddeutschen und sämtlichen anderen deutschen Tageszeitungen, immer als einfallslos, dumm und/oder langweilig bis ärgerlich empfunden. Witterte nun aber einen Fall von Berufsverbot (quasi) auf Grund übergroßer politischer Korrektheit. Wollte daraufhin Dieter Hanitzsch meiner Solidarität versichern, obwohl ich seinen Stil nicht leiden kann. Nachdem ich mir besagte Zeichnung allerdings angesehen habe, muss ich gestehen, nein, die empfinde auch ich nicht nur als dumm, einfallslos und ärgerlich langweilig, sondern als antisemitisch (ich weiß, ich weiß, antisemitisch bezieht auch Araber, viele Äthiopier und andere Völker mit ein, ich meine hier judenfeindlich). Und dabei bin ich beileibe kein Freund der Politik Benjamin Netanjahus. Meiner Meinung nach würde übrigens „der demokratischen Kultur“ nicht sonderlich viel fehlen, wenn diese „Kunstform der Karikatur“, zumindest in jenem Stil, komplett aus der Öffentlichkeit verschwinden würde. Nicht durch Verbot, sondern einfach, weil keine Nachfrage mehr bestünde. Sorry, Joachim Gauck.
Tipp für heute: Lasst uns andere Karikaturen zeichnen.
2 Kommentare zu “Ausgebremst”
01
Ich mach mit. Hab schon mal die schönste und niedlichste Karikatur von Steven Hawking gemalt
02
Willick sehn!
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