Es ist nicht alles gut

5. November 2009

Die Berliner Tageszeitungen kämpfen ums Überleben. Eigentlich braucht man sich gar keine mehr selber zu kaufen, ständig gibts Gratisangebote, 4 Wochen umsonst in den Briefkasten, dafür muss man dann lediglich einen Anruf ertragen. Mittlerweile aber sind sie auch schon dazu übergegangen ohne dass man es überhaupt wünscht die Dinger einem in den Briefkasten zu stopfen. So erhalten wir seit einer Woche den ‚Tagesspiegel‘ jeden Morgen. Ich habe hier ja schon mal was zu Michael Jürgs geschrieben, einem unerträglich daherschwätzenden Gernegroß, aber sein Pendant in der Kolumnenserie ‚Kreuzweise deutsch‘ Angela Elis schägt ihn noch um Längen. Frau Elis soll aus dem Osten sein und versucht sich im Einschleimen gegenüber nationalistischen Großkotzen. Zitat: „Behandelt uns nicht wie Verwandte zweiter Klasse, weil wir, zusammengewachsen oder auch nicht, zu einer Familie gehören. Und wie in jeder Familie mag zwar nicht jeder jeden, aber gemeinsam gegen andere anzustinken, macht stark.“ Stark wie Leder? Es gibt keine Parteien mehr, es gibt nur noch Deutsche? Wer sind die Anderen? Die Polen? Die Kanacken? Angela weiter: „Esst Nudossi statt Nutella, Eierschecke statt Muffins und Thüringer Bratwurst statt Dönerzeug. Gutes aus dem Osten ist nämlich gut für den Aufbau Ost.“ Genau! Weil, wenn man so einen stinkigen Döner frisst, unterstützt man doch nur das…, äh…, jüdische Finanzkapital? Nee, nee, nee. Dann doch lieber `ne solide Bratwurst, die schmeckt und man tut was für die Autobahnen auf denen bald wieder Panzer PKW’s rollen können, bis nach Görlitz (vorerst). Angela Elis und Michael Jürgs Traktate gibt es übrigens auch als Buch, falls ihr jemand so richtig hasst ist das sicherlich ein passendes Geschenk.

Tipp für heute: Dieser dussligen deutschen Gefühlsduselei aus dem Weg gehen. Stattdessen vielleicht lieber ins Ori nach Berlin-Neukölln in die Friedelstr. 7, wo Iris Niedermeyer ihre lustigsten Fetzengeschichten zum Besten gibt.

Allgemein | Kommentare

4 Kommentare zu “Es ist nicht alles gut”

  1. 01

    Ganz schön viele gebrochene Menschen. Gibt es. Heutzutage. Aber, ob dis früher wohl besser war? Kommt ja nicht von ungefähr.
    „…nur wer aufgehoben ist, kann auch andere heben…“.

    p.friede am 5. November 2009 um 23:42
  2. 02

    Mach doch ma Urlaub. Ohne Briefkasten.

    generator am 6. November 2009 um 00:44
  3. 03

    @ generator: Meinst du diese einsame Insel und dann wird alles gut?

    Ahne am 6. November 2009 um 01:51
  4. 04

    Ich glaube Frau Elis wird z.Z. auch viel inne Glotze rumgereicht, um ihren Meinungsbrei abzusondern. Aber mal ehrlich: Wen interessiert´s? Ich laß mir weder mein Leben in der „Bockwurstzone“ (O-Ton Lederstorch) noch mein Leben heute von irgendwelchen Aufbauhelfern, Missionaren, Gutmenschen, siebtklassigen Historikern (Wie heißt der Knabe?) und anderen A- bis Y-Prominenten erklären. Und so geht es – glaube ich zumindest – sehr vielen.
    Sport frei!

    Olaf am 6. November 2009 um 10:38

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien