Eingeständnis

26. Mai 2015

Ja, ich gebe es zu, ich habe den ‚Grand Prix de la Chanson Eurovision‘ angeschaut. Ich bin nun mal ein Statistikfan. Früher habe ich mir die Sangesbeiträge ja meist geschenkt und erst zur Stimmabgabe eingeschaltet. Dass ich damit durchaus richtig lag, zeigte die diesjährige Ausgabe. Schlimm genug die desaströse Eintönigkeit der Schlager, was aber in früheren Zeiten wenigstens ein bisschen interessant sein mochte, nämlich die Verschiedenartigkeit der Sprachen in Europa, ist völlig eingedampft worden. Lediglich Großbritannien, Montenegro, Australien und Italien sangen noch in ihrer Landessprache, alle anderen in Englisch, welches zwar von englischen Muttersprachlern meist nicht zu verstehen war, aber das scheint ja niemanden zu stören, weil es sowieso vollkommen irrelevant zu sein scheint, worum es in den Liedern geht. Liebe, Frieden (ein bisschen), tanzen, gern kombiniert. Mal mit grimmigem Blick vorgetragen, mal mit wackelndem Po. Das Schlimmste aber, weswegen ich bisher einschaltete, nämlich die ausgedehnte Punktevergabe der einzelnen Nationen, sie ist für den Zuschauer nicht mehr nachvollziehbar, angeblich sollen jetzt eine Jury und anrufende Zuschauer je zur Hälfte über die Punkte entscheiden, zusätzlich verzichtet man auf die Nennung der Plätze 10 bis 4, erfährt lediglich die Plätze 1, 2, 3, während der Rest winzig klein unten am Bildschirmrand eingeblendet wird. Skandal! Zum Ergebnis kann ich nicht viel sagen, von mir hätten sämtliche Beiträge 0 Punkte bekommen, was natürlich, zugegeben, noch langweiliger gewesen wär.

Tipp für heute: Dialoge führen wie diesen: „Nicht immer nur meckern, mach es doch selber erst mal besser.“ „Schnauze, Alter!“ „Ach, mit dir kann man ja gar nicht diskutieren.“ „Na und? Du stinkst außem Maul.“

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