Was du heut‘ nicht kannst besorgen, das verschiebe doch auf morgen
30. Mai 2009
Der Bundestag stimmte gestern mit Zweidrittelmehrheit für eine Verfassungsänderung, die der Regierung nur noch eine Schuldenaufnahme von maximal 0,35 % des Bruttoinlandsproduktes erlaubt und zwar ab dem Jahre 2016. Ab dem Jahre 2020 werden die Länder dann verpflichtet ausgeglichene Haushalte vorzuweisen. Ein Schritt in die richtige Richtung meinen manche. Ich dagegen finde, das ist so, als ob ich heute einen riesigen Atomkackhaufen auf mein Land kacke, im Testament dann aber meinen Sohn dazu verpflichte diesen Kackhaufen nach und nach abzutragen. Ob er mich in guter Erinnerung behielte, würde ich eher anzweifeln.
Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen-Das Gipfeltreffen der Lesebühnen mit Anselm Neft, Robert Weber, Micha Ebeling, Matthias Reuter (Oberhausen) und mich.
5 Kommentare zu “Was du heut‘ nicht kannst besorgen, das verschiebe doch auf morgen”
01
Also im Moment liegt das BIP bei ca. 2500 Milliarden Euro, die Staatsschulden bei 1500 Milliarden Euro, die Neuverschuldung bei 50 Milliarden Euro und das anvisierte Ziel bei 8 Milliarden Euro (0,35 vom BIP), nur um das mal in Zahlen zu verdeutlichen. 1500 Milliarden Euro ist übrigens in etwa soviel: Stäpele man diese Summe in 500 Euro Scheinen auf, gäbe das einen Stapel von 315 Kilometer Höhe oder 37 mal den Mount Everest oder ein Astronaut auf der ISS könnte sich den obersten Schein grabschen.
02
Die Prognosen für die Neuverschuldung erhöhen sich natürlich ständig. 50 Milliarden war veraltet. Inzwischen sind es 80 Milliarden, also ein 500 Euro Schein Stapel von ca. 20 Kilometern Höhe oder mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest.
03
[…] ich aus Ahnes aktuellem Blogeintrag erfahren habe, strebt die aktuelle Bundesregierung bis 2016 eine Neuverschuldung von nur noch […]
04
@ robert: Stäpele ist übrigens eine schöne Konjugationsform von stapeln. Kommt das aus dem Schwäbischen?
05
Ach, manchmal bin ich eine Art verrückter Wissenschaftler und erfinde so vor mich hin.
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