Kauderwelsch

24. April 2009

Nachdem ich gestern im schönen ‚La Luz‘ den ‚Brauseboys‘ einen Arbeitsbesuch abgestattet hatte, gedachte ich schnell noch im ‚Freudenhaus‘ vorbeizuschauen um dort, von Freund Oz gepriesene und von Jacek zubereitete, Kohlrouladen zu benagen. Doch angekommen verspürte ich lediglich unbändigen Durst in mir aufsteigen und setzte mich flaschenbewaffnet einer illustren Herrenrunde zu, welche sich in Gespräche über Kunst, das Raum-Zeit Kontinuum und Klabusterbeeren vertieft hielt. Es wurde gerade irgendwas Interessantes gesagt, als plötzlich die Tür aufsprang und der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder hineinspazierte. Im allgemeinen Gestöhne begann er mit seinem wirrem Gelaber: „Ohne Kenntnis der biblischen Blablabla sind weder Kunst noch Literatur noch Musik blablabla. Wieso feiern wir Ostern? Warum haben wir die Sieben-Tage-Woche? Religionsunterricht bringt die Schüler doch dazu sich mit dem Sinn des Blablabla auseinanderzusetzen, ohne Religionsunterricht gleitet der Staat ins Blablabla ab, doch mit Religionsunterricht hat religiöser Blablabla keine Chance und in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai werden wir übrigens alle abgeholt vom Internationalen Komitee der UNO nämlich und nach Skandinavien verschleppt, zu den Marat-Hirschen, deren Sperma goldenen Körnern gleicht, welches alle anderen Tiere anlockt und sie erstarren lässt in merkwürdigen Posen…“ Undsoweiter, undsofort. Erst als dem Wirt der Geduldsfaden riss und er mit dem Feuerhaken drohte, verschwand der Politikerheini, nicht ohne allerdings anzumerken, dass im ‚Schurkenkeller‘ sowieso die bessere Stimmung herrschte, und damit hatte er wahrscheinlich auch recht. Ach, die Zähne sollte er sich mal machen lassen.

Heute: Göttingen, Theaterkeller, 20 Uhr: Robert Naumann, Sauer und ich lesen, singen und trinken Pingpong (englischer Stil)

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4 Kommentare zu “Kauderwelsch”

  1. 01

    aber auch. zur erinnerung.
    herr kauder über lieder im allgemeinen:
    es ist wichtig, daß in ihnen trauer- und glücksgesänge stets gleichermaßen vorhanden sind.
    das klingt doch….

    thumbs up. egal ob mit oder ohne zähnen.

    ich am 25. April 2009 um 18:07
  2. 02

    @ ich: Da haste recht. Trauer und Glücksgesang stets gleichermaßen vorhanden, das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Wollte ich mir doch unbedingt merken. Vielleicht doch alles immer gleich aufschreiben? Oder aufnehmen? Vielleicht hat Oz ja ein Foto von dem Satz.

    Ahne am 25. April 2009 um 22:06
  3. 03

    @ ich: Sag mal, hieß das nicht eigentlich Trauer- und Frohgesang?

    Ahne am 26. April 2009 um 12:52
  4. 04

    Er nannte es Arbeit… :-)

    Frank am 26. April 2009 um 18:00

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