Hat man etwa die Liste der würdigen Kandidaten für den Friedensnobelpreis verschusselt?

13. Oktober 2012

Nun reiht sich die EU also ein in die Liste der unwürdigen Träger des Friedensnobelpreises, Barack Obama (der statt Soldaten jetzt unbemannte Drohnen morden lässt), Jassir Arafat, Lech Walesa, Anwar as Sadat oder auch Henry Kissinger. Ausgezeichnet wurde die EU (und ihre Vorgänger) ja vor allem deswegen, weil sie angeblich den größten Teil Europas von einem Kontinent des Krieges in einen Kontinent des Friedens verwandelt hat. Erstaunt wahrscheinlich so gut wie niemanden mehr. Ursprünglich als Wirtschaftsblock der kapitalistischen Länder Westeuropas gegründet, Instrument des Kalten Krieges, nahm sie nach dem Zusammenbruch ihres Pendants RGW im Osten auch die meisten ehemals sozialistischen Länder auf. Heute steht die EU vor allem für eine Politik der Abschottung gegenüber ärmeren Ländern und Regionen, sowie für Sozialabbau und Umverteilung von unten nach oben. Sicher, innerhalb des Terretoriums der EU gab es in den letzten Jahrzehnten keinen Krieg, aber viele Mitgliedsstaaten der EU sind an Kriegen beteiligt gewesen oder haben Kriege unterstützt und führen oder unterstützen diese noch heute. Das kann man verurteilen oder begrüßen, aber einen Friedensnobelpreis haben sie dafür nicht verdient.
Morgen früh fliege ich übrigens nach Graz um dort den Literaturnobelpreis in Empfang zu nehmen für ein Theaterstück zu proben. Deshalb wird hier voraussichtlich erst am nächsten Donnerstag wieder was stehen, also etwas Neues.

Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen

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