Erklärung der Berliner Lesebühnen

11. Februar 2012

Berliner Lesebühnen fordern:
Schokoladen schließen!
Klappt die Bürgersteige hoch!
Der Letzte macht das Licht aus!

Seit 1989 sind in Berlin Dutzende von Lesebühnen entstanden: Ensembles von Autorinnen und Autoren, die in Kneipen und Clubs ihre neuen Geschichten vorlesen.

Berlin schmückt sich gern mit diesen Veranstaltungen, die jedes Jahr von Tausenden von Berlinern und Touristen besucht werden und die inzwischen etliche namhafte Kabarettisten und Schriftsteller hervorgebracht haben.

Leider interessiert sich die Berliner Politik nicht dafür, was für die Entstehung einer solchen lebendigen Szene notwendig ist: Cafés, in denen die Getränkepreise so niedrig sein können wie der Eintritt. Kneipen, in denen Künstlerinnen und Künstler einfach etwas ausprobieren können, ohne dass es Geld abwerfen muss. Clubs, deren Betreiber sich nicht ständig sorgen müssen, wie sie die grotesken Renditen für die Hausbesitzer erwirtschaften können.
Nun soll auch der Schokoladen schließen und von der Polizei geräumt werden.

Ohne Orte wie den Schokoladen wären die Berliner Lesebühnen nie entstanden!

Bis vor wenigen Jahren konnten wir uns leicht trösten, wenn wieder einer dieser Orte schließen musste. Es gab ja noch andere. Das war einmal. Heute gibt es praktisch keine Orte mehr, an denen noch etwas entstehen könnte.

Die östliche Innenstadt nähert sich einem Zustand der Stagnation.

Wir können an dieser Stelle nicht ausführlich auf den Prozess der Gentrifizierung eingehen, den wir ohne es zu wollen selbst mit angestoßen haben. Dazu haben sich andere bereits fundierter geäußert, als wir es könnten. Doch wir sehen mit Wut, wie das allgemeine und für alle Bevölkerungsschichten geltende „Recht auf Stadt“ immer mehr zum Privileg der Gut- und Besser- und Bestverdiener zu werden droht.

Die Berliner Lesebühnen und ihre Freunde beteiligen sich an den Aktionen zur Rettung des Schokoladens. Und wir bitten alle, die uns kennen, uns dabei zu unterstützen.

-> Kommt zur Demo gegen die Räumung des Schokoladens:
Dienstag 21. Februar, 17.30 Uhr
Klub der Republik, Pappelallee 81
(U-Bhf. Eberswalder Str.)

-> Stellt euch der Räumung in den Weg:
Mittwoch 22. Februar, 8 Uhr
Schokoladen, Ackerstrasse 169
(U-Bhf. Rosenthaler Platz)

EINZELPERSONEN:
Ahne
Andreas Gläser
Andreas Jeromin
Andreas Scheffler
Anselm Neft
Clint Lukas
Dan Richter
Daniela Böhle
Elis
Falko Hennig
Felix Jentsch
Frank Sorge
Frédéric Valin
Hans Duschke
Heiko Werning

Helene ‚Atta‘ Hecke
Horst Evers
Ingolf Penderak
Ivo Smolak aka Ivo Lotion
Jacinta Nandi
Jochen Schmidt

Judith Herrmann
Jürgen Witte
Karsten Krampitz
Konrad Endler
Lea Streisand

Maik Martschinkowsky
Manfred Maurenbrecher

Marc-Uwe Kling
Micha Ebeling
Robert Naumann
Robert Rescue

Robert Weber
Sarah Bosetti
Sarah Schmidt
Sebastian Krämer

Stephan Serin
Thilo Bock
Tilman Birr
Tobias „Tube“ Herre
Udo Tiffert
Ursus Meier
Volker Surmann

Volker Strübing

Wladimir Kaminer

LESEBÜHNEN:
Der Frühschoppen
Brauseboys
Reformbühne Heim & Welt
Liebe statt Drogen
Chaussee der Enthusiasten
Surfpoeten
Radio Hochsee
Kantinenlesen

Lesershow Wedding

Lesedüne

Lokalrunde-Die Show mit Weltniveau

Vision & Wahn

Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen

Allgemein | Kommentare

2 Kommentare zu “Erklärung der Berliner Lesebühnen”

  1. 01

    Danke für das. Hättich auch unterschrieben!

    generator am 11. Februar 2012 um 16:07
  2. 02

    Jetz haste.

    Ahne am 11. Februar 2012 um 18:15

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