Und wann räumt man eigentlich die diplomatischen Vertretungen in Saudi-Arabien?
8. Februar 2012
So sehr ich mich dem so genannten arabischen Frühling auch verbunden fühle, aber wie hier im deutschen Fernsehen mit zweierlei Maß gemessen wird, ist einfach nur ekelerregend. Da werden Russland und China an den Pranger gestellt, weil sie im UN-Sicherheitsrat ein Veto eingelegt haben gegen eine schärfere Vorgehensweise wider das syrische Assad-Regime und nur einen Beitrag später kommt im heute-journal des ZDF ein Beitrag, dass die deutsche Wirtschaft dringend Bodenschätze, zum Beispiel Seltene Erden benötige, weshalb man gezwungen sei mit Diktaturen wie der Kasachstans zusammen zu arbeiten. Hat Syriens Boden nun nicht genug zu bieten für die deutsche Wirtschaft oder schätzt man die kasachische Menschenrechtsbewegung als nicht stark genug ein um in absehbarer Zeit für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen?
Tipp für heute: Skeptisch werden, wenn der Nachrichtensprecher eine allzu besorgte Miene zur Schau stellt.
2 Kommentare zu “Und wann räumt man eigentlich die diplomatischen Vertretungen in Saudi-Arabien?”
01
Die Resolution verlangt überhaupt kein schärferes Vorgehen gegen das syrische Regime. Es fordert es aber auf, mit der arabischen Liga zusammenzuarbeiten und die „Angriffe auf die, die ihr Recht auf Meinungsäußerung friedlich ausüben, zu beenden“. Ja, es gibt auch Menschenrechtsverletzungen in Kasachstan und in Saudi-Arabien, aber wohl keine Städte-Bombardements.
Diese akute und massenhafte Gewalt zu verurteilen, ist das Mindeste, was man vom Sicherheitsrat erwarten kann.
Die Gründe für das Verhalten von Lawrow sind klar: Er will Putin den Rücken freihalten für ähnliche Aktionen in aufständischen Regionen.
02
Stimme ich mit dir voll überein. Bloß, muss man immer erst so lange warten, bis Diktatoren Städte bombardieren, oder anders gefragt, sind diese akzeptable Wirtschaftspartner, so lange sie ihr Volk noch unter Kontrolle haben?
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