Berlin ist ein Magnet wegen seiner lebendigen Untergrundkultur

5. Februar 2012

Der Schokoladen-Mitte in der Ackerstraße soll geräumt werden, kaum eine Woche nach der verlorenen Verhandlung. Am 22.02. ist Räumungstermin für die Schokoladen-Kneipe, das Theater, den Club der polnischen Versager sowie andere Räumlichkeiten. Damit soll eines der letzten kulturellen Highlights der Innenstadt abgeschlachtet werden. Das, was Berlin einst ausmachte, darüber kann man dann künftig historische Bücher schreiben. Davon kann man bei Stadtrundfahrten erzählen und kitschige Filme drüber drehen. Bald stört nichts mehr. Bald legt sich Ruh wie Mehltau auf die Mitte. Wenn einem aber nichts mehr bleibt, als ohnmächtige Wut, dann soll mir niemand was von friedlichem Protest erzählen. Die Diktatur des Geldes ist bunter aber letzten Endes genauso menschenverachtend wie andere ideologische Diktaturen auch.

Heute: Berlin, Kaffee Burger, 20:15 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Jürgen Witte, Falko Hennig, Jakob Hein, Uli Hannemann und mich, sowie den erlesenen Edelgästen Matthias Ibach und Andreas Becker.

 

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6 Kommentare zu “Berlin ist ein Magnet wegen seiner lebendigen Untergrundkultur”

  1. 01

    Wobei wir ja auch schon die Strategie entwickelt hatten, möglichst keinerlei Hofnarren-Kultur mehr in zentralen Stadtteilen möglich zu machen. Dann bleiben die Leute mit dem Geld vielleicht weg und ihr könnt da wohnen bleiben. Vorausschauend gepflegte Langeweile pflegen.
    Entsprechender Tipp für heute: vielleicht mal einfach nüscht vorlesen?

    generator am 5. Februar 2012 um 18:02
  2. 02

    PS: was kostet eigentlich ein Opernsessel im Vergleich zur Schokoladen-Miete?

    generator am 5. Februar 2012 um 18:03
  3. 03

    Verstehe Deinen Unmut.
    Eine Ideologie (= Weltanschauung) hat doch jeder, somit auch Diktatoren, Diktaturen Befürwortende, unter Diktatoren Leidende, Demokraten, Satanisten, Königstreue, Sesselfurzer usw.

    Olaf am 7. Februar 2012 um 13:11
  4. 04

    dein letzter satz sollte in den heutigen staatsbürgerkunde-lehrbüchern stehen.
    wobei ikk den späten osten (den frühen kanntik kaum) auch ziemlich bunt fand,
    so klubtechnisch zumindest

    browny am 7. Februar 2012 um 19:43
  5. 05

    @ generator: Das kannst du doch gar nicht vergleichen! Ein Opernsessel ist doch viel weicher als so eine Schokoladen-Miete. Aber im Ernst, der Schokoladen will glaube ich gar keine Subventionen, er will nur bleiben.

    Ahne am 8. Februar 2012 um 15:02
  6. 06

    Ging ja mal darum, dass das Land dem Herrn „Investor“ irgendeinen anderen Acker zur Verfügung stellt, damit er da seine Townhouses oder wasauchimmer hinbauen kann. Kommt ja auch keiner auf die Idee, die dt. Oper in Einzimmer-Lofts umzubauen. Oder vielleicht doch.

    generator am 8. Februar 2012 um 17:38

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