Die Meldung kam, allein…
18. Januar 2012
Warum ist es eigentlich bei uns kein Thema, dass im Iran ein Wissenschaftler nach dem anderen umgebracht wird? Wissenschaftler, die vielleicht (nichts Genaues weiß ich nicht) ja an Atomwaffen oder Raketensystemen gearbeitet haben, was, wenn es denn stimmt, natürlich zu verurteilen ist. Trotzdem ist das schlichtweg Mord. Terror. Und wenn der von Staaten ausgehen sollte, die von sich in Anspruch nehmen die Menschenrechte zu verteidigen, ist das nicht nur ein Angriff auf Vertreter verbrecherischer Regime sondern auch auf die eigenen Werte. Und wenn das niemanden in diesen demokratischen Staaten stört, sind die Verfassungen dieser Länder das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben wurden.
Tipp für heute: Immer schön ruhig bleiben.
15 Kommentare zu “Die Meldung kam, allein…”
01
Ach Ahne, wenn man so rangeht, dann könnte man auch gleich Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, unabhängig davon bemitleiden, ob sie eine Kreuzfahrt gebucht hatten oder für das fünffache Geld von irgendeinem Schlepper auf eine Nussschale verfrachtet worden sind. Vor Gott sind alle Menschen gleich, aber der sind wir ja nicht.
02
in libyen wartja völlich schnuppe, ob die vonne demokratischen menschenrechts-flugzeugen
beschossenen (wehrpflichtigen ?)soldaten ne familie hatten.
alles im namen des guten
mir iss schlecht
03
In Libyen hatten die internationalen Truppen zumindest ein völkerrechtliches Mandat. Wie dieses dann erfüllt wurde steht vielleicht auf einem anderen Blatt.
04
naja ahne,
dis mandat war nur dafür da, ne flugverbotszoe einzurichten.
keene rede von krieg gegen das land
issja ooch nurn beispiel …
05
Wer seine Arbeitskraft dafür einsetzt, menschenvernichtende Waffen zu entwickeln, verwirkt nahezu alle menschenrechtlichen Ansprüche. Und wer solche Leute dann umbringt, natürlich ebenso. Beides Quatsch. Aber worum gehts hier eigenlich? Um die iranischen Wissenschaftler, die (von wem denn nun eigentlich?) eliminiert wurden? Hat die deutsche Verfassung damit irgendwas zu tun? Und wieso ist Mord dasselbe wie Terror? Oder andersrum? Was müsste passieren, damit Du den Eindruck hast, dass es jemanden stören würde? Welche demokratischen Staaten meinst Du? Und welches Papier?
06
Oder wie Frau Pusch neulich so schön ausführte: demokratische Staaten, die anderen Staaten die Zivilisation beibringen wollen und sich darüber aufregen, dass wer auf wen anders draufpinkelt, aber nicht, dass der Pinkler den anderen vorher umgebracht hat…
07
@ Floda Nashir: Zu deinen Fragen: Ob es um die iranischen Wissenschaftler geht? Ja, um die geht es. Von wem wurden sie eliminiert? Wie bereits geschrieben, weiß ich das nicht genau.Was hat die deutsche Verfassung damit zu tun? Nicht direkt etwas. Wieso ist Mord dasselbe wie Terror? Ist es nicht, aber wenn jemand mit einer Autobombe umgebracht wird, ist das für mich schon Terror. Die nächsten beiden Fragen verstehe ich nicht. Welche demokratischen Staaten ich meine? Die USA und Israel, die sich auf entsprechende Vorwürfe jedenfalls nicht von den Morden distanzierten. Welches Papier ich meine? Das Papier auf welches deren Verfassungen geschrieben wurden.
08
Ob jemand einfach nur so ermordet wird, aus politischen Gründen, durch Terroristen, aufgrund seiner sexuellen Neigung oder weswegen auch immer macht für den oder die Betroffene/n und deren Angehörigen wohl kaum einen großen Unterschied. Tot ist tot. Auch wenn man nur so in der Gegend rumstand und anschließend aus Versehen tot ist.
Putzig finde ich immer Formulierungen wie „feiger Mord“ – geht´s auch anders? – und „brutal erschießen“ – ohne Kommentar -.
@ generator: Das trifft es auf den Punkt.
@ Ahne: Dem betroffenen (s.o.) Einheimischen ist es wohl ziemlich egal, ob der Fremde mit oder ohne Mandat von wem auch immer ihm Leid zufügt.
09
Da bin ich ganz deiner Meinung. Nur gibt es manchmal eben auch Fälle, wo man Gewalt anwenden muss, um Schlimmeres zu verhindern, dieses sollte dann aber zumindest legitimiert sein (UNO-Mandat). Es gibt sicher auch Terror, der moralisch berechtigt ist (z.B. Tyrannenmord), allerdings sollten der oder die Täter meinerserachtens die juristische Strafe dafür dann auch in Kauf nehmen. Denn wer zum Tyrannen oder zum Hort des Bösen oder zum Schurkenstaat erklärt wird, ist ja häufig genug Ansichtssache.
10
Es gibt keine Fälle, in denen man Gewalt anwenden muss. (Wer nicht vorbeugt, kriegt auf die Schuhe gekotzt.)
11
In welcher Welt lebst du? Da will ich auch gerne wohnen.
12
@ Floda Nashir: Schöner Traum. Pazifismus ist ´ne prima Idee. M.E. aber weltfremd. Tyrannenmord, Befreiungskriege etc. erscheinen oftmals unausweichlich; sind dann quasi die Gegengewalt um Gewalt zu beenden. Die schwierige Frage ist, wann (Gegen)gewalt moralisch berechtigt ist und wer die Instanz ist, die sie legitimiert. Die UNO, EU, NATO, AU, … erscheinen mir immer weniger dazu geeignet. Da geht es kaum noch um Menschenrechte sondern i.d.R. geopolitische Interessen. Drollig wird es, wenn demokratische Musterstaaten der Arabischen Liga einem für die Region relativ liberalen Land wie Syrien ins Gewissen reden.
13
Na dann macht doch einfach alle weiter so und mischt fleißig mit. Aber hört dann auch auf zu jammern über Krieg und Leid und Elend.
14
Ich jammer aber gerne mal. Will auch nicht immer die Nazikeule rausholen, aber zum Beispiel die Vietnamesen (Kommunisten!) haben damals den Völkermord in Kambodscha oder auch Kampuchea (Kommunisten!) durch den Einmarsch ihrer Armee beenden können.
15
Ick würd jerne watt anders machen, weiß aba nich wie. Und persönlich ziehe ich aus pazifistischen Gründen keine Uniform mehr an – Ausnahme das Vereinshemd des Der kleine Bierfreund.
Aber ich nehme mir ganz fest vor, notfalls auch durch Gerwalt von Schlägern Attackierten beizustehen und nicht zu feige zu sein, sollte ich in sone Situation kommen.
Kommentar schreiben