Hoffentlich machen sie nicht dieselben Fehler wie wir

13. September 2024

Ein bisschen Zeit hatte ich, als ich vorgestern in Dresden eintrudelte. Mit Absicht nicht den letztmöglichen Zug gewählt, um gewappnet zu sein vor „Störungen im Betriebsablauf“, meiner aktuellen Lieblingsfloskel. Doch wir kamen pünktlich an und bis zum Beginn von ‚Sax Royal‘ waren es noch über 2 Stunden. ‚Geh ich mir die eingestürzte Carolabrücke angucken?‘ dachte ich, verwarf es aber sogleich. Katastrophentourismus, nicht mein Ding. Obwohl es schon zeckt, muss ich zugeben. Das Böse, ebenso faszinierend wie das Gute. Mindestens! Warum sonst gibt es diese Unmengen an Hitler-Dokumentationen? Doch wir besitzen ja ein entwickeltes Gehirn, welches ab und zu interveniert: „Nein, nein, das möchtest du überhaupt nicht.“ Und so lief ich ziellos durch die Neustadt. Das letzte Mal Dresden war bereits ein Jahr her. Mir fiel auf, die Zahl der Obdachlosen hat zugenommen. Viele Bänke sind von ihnen belegt. Ich trank einen Tee beim Vietnamesen, mit Aussicht auf ein gegenüberliegendes Pissoir, wo oben die Köpfe, unten die Füße der Pullernden herausguckten. Davor stolzierten in typischer Manier, sie sind sich, denke ich, ihrer geistigen Überlegenheit bewusst, vier Krähen umher. Zwei von ihnen schwarz, zwei zur Hälfte grau. Zwei Nebel- und zwei Rabenkrähen. Sie schienen sich gut zu verstehen.

Heute: Berlin-Hirschgarten, ABC-Klub, 19 Uhr: Toni Mahoni & Benno machen ’ne Show und ick darf mitmachen

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