Poesie zum Träumen (149)
18. Juli 2024
Das ist die Freiheit von der sie reden
Während einem rechtsradikalen Reichen,
wie Elon Musk,
der rote Teppich ausgerollt wird,
damit er hier
Fabriken für Giftkarren errichtet,
mit denen er die Landschaft zerstört,
werden einem Satiriker
Auftrittsmöglichkeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
entzogen,
weil er erklärt,
sich zu freuen,
sollten Faschisten sterben,
der Staat zeigt klare Kante,
das Bürgertum applaudiert,
mal wieder
Tipp für heute: Du kannst selbstverständlich alles sagen. Du musst nur mit den Konsequenzen leben.
8 Kommentare zu “Poesie zum Träumen (149)”
01
„Alles Scheiße was aus Arschloch kimmt.“
Zitat einer alten freien Seele; ein knappes Jahrhundert lang nahm sie Auftritte einer Arschlochplage auf der Weltenbühne wahr- stetig wiederholende Akte mit wechselndem Bühnenbild und Maskerade und natürlich anschwellendem Publikumstummelplatz.
02
Das Problem hier ist, dass man sich letztendlich der gleichen verbalen Mittel bedient wie eben jene Faschisten. Wenn ich sage, schießt ihm ruhig die Birne weg, stelle ich mich doch auf die gleiche Stufe mit denen, die bspw. Erich Mühsam seinerzeit in Oranienburg tot geschlagen haben.
In der Berliner Zeitung war neulich ein Kommentar mit der Überschrift „Wie die Medien Trump zum Nazi machen“ oder so ähnlich. Den fand ich echt lesenswert, weil hier sehr schön nachgezeichnet wurde, wie letztendlich sowas wie der Schuss ans Ohr herauf beschworen wurde.
03
@Maik: Na ja, wenn ich äußere, dass ich mich freue, wenn Faschisten sterbe, rufe ich ja noch nicht dazu auf, sie zu töten. Ich kann sogar einen Anschlag verurteilen und mich gleichzeitig freuen, wenn durch ihn jemand gestorben ist. Menschlich. Davon abgesehen finde ich die zunehmnde Einengung des öffentlich Sagbaren, die sich an einer für mich zweifelhaften Moral orientiert, äußerst problematisch. Die Schere im Kopf ist schon wieder ziemlich aktiv.
04
Auf was bezieht sich „Menschlich“ – die Ambivalenz oder der Freude per se?
05
@Selma’s Su: Vielleicht liege ich ja falsch, doch ich denke, jede/r hat sich schon darüber gefreut, wenn Menschen gestorben sind. Außer ich, natürlich. Ich liebe euch doch alle, alle Menschen.
06
traumhaft
07
Lieber Ahne,
„Davon abgesehen finde ich die zunehmnde Einengung des öffentlich Sagbaren, die sich an einer für mich zweifelhaften Moral orientiert, äußerst problematisch. Die Schere im Kopf ist schon wieder ziemlich aktiv.“
Das kann ich nur noch unterschreiben.
Beste Grüße und ei schönes Wochenende
08
Wünsche dir auch ein schönes Wochenende. Ein schönes nächstes Wochenende. Und überhaupt, immer schöne Wochenenden. Und schöne Wochen, dazwischen.
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