Im Osten nichts Neues
3. August 2023
Nur weil ich hier schon lange nichts mehr davon schrieb, ist es nicht so, dass es mich nicht beschäftigt. Wir lesen in den Newstickern jeden Tag Meldungen vom Krieg in der Ukraine. Es wird von Drohneneinschlägen berichtet, von Waffensystemen, der Papst empfängt ukrainische Geflüchtete, der britische Geheimdienst erklärt, warum die Gegenoffensive schlecht voran komme, unter anderem liege das am Unterholz, das auf nicht bewirtschafteten Feldern nun wuchere und den Russen Deckung biete. Von Toten oder Verletzten lesen wir hauptsächlich, wenn es sich um Zivilisten handelt. Wir können nur ahnen wie viele Zehntausende mittlerweile traumatisiert sind, weil sie erleben mussten, wie neben ihnen im Schützengraben Kameraden der Kopf weggeschossen wurde, Menschen Gedärme heraus hingen. Wie viele Ukrainer und Russen werden für ihr Leben gezeichnet bleiben, wenn sie es denn schaffen mit dem Leben davon zu kommen? Wie lange tröstet eine erhaltene Tapferkeitsmedaille? Wie lange werden sie dich in der Heimat als Held verehren, so du zu den Siegern gehörst? Nur selten dringt etwas vom Schrecken der Schlachtfelder zu uns. Für ein paar Wochen stand auf tagesschau.de ein Bericht, in welchem ein ukrainischer Kommandeur bemängelte, dass in den eroberten Schützengräben überall tote „Scheiß-Russen“ lägen, auf denen sie nachts schlafen müssten, das sei aber wenigstens weich. Den meisten Männern und Frauen, vermutlich werden es hauptsächlich Männer sein, die das erlebten, wird es nicht mehr aus dem Kopf gehen. Was für Strafen wohl angemessen sind, für Kriegsverantwortliche? Mir will nichts einfallen. Ich hoffe lediglich, dass sie sich nicht durch ihren frühen Tod aus der Verantwortung stehlen.
Tipp für heute: Und nun zum Wetter.
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