Corona-Tagebuch 630

15. Juni 2022

Habe den letzten Zipfel einer Chance ergriffen und zwei Corona-Hilfen beantragt. Die Frist dafür läuft am heutigen 15. Juni aus. Danach gibt es kein Geld mehr vom Staat. Überzeugen tat mich meine Steuerberaterin. Sollte im Antrag erklären, von welchen Corona-Maßnahmen ich 2022 noch betroffen sei. Da seit April für kulturelle Veranstaltungen keine Einschränkungen mehr gelten, schrieb ich, für gewöhnlich werden Auftritte ein halbes bis ein Jahr vorher vereinbart und damals sei ein Ende der Maßnahmen nicht absehbar gewesen. Hoffe, das reicht. Falls ja erhalte ich für die ersten beiden Quartale über 3.000 €, wäre also bis September abgesichert. Juchhu! Das letzte Kapitel meiner Autobiographie ist fertig. Nun beginnt das Handwerkliche. Das Verbessern. Keine Ahnung, ob den Dreck überhaupt jemand lesen will. Meine Mutter? Der Krieg in der Ukraine ist zu einem Stellungskrieg mutiert. Russische Truppen gewinnen im Donbass nur wenig an Boden. Das Leid der verbliebenen Bevölkerung muss furchtbar sein. Hierzulande gewöhnt man sich an Schreckensmeldungen von da. Noch dominieren die Kriegsberichte unsere Nachrichtensendungen, doch der Alltag gewinnt an Raum. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach findet sich bei den Schlagzeilen nicht mehr auf den Titelseiten wieder, mit der Aussage: „Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden.“ Auf 472,4 stieg heute die deutsche 7-Tage-Inzidenz. Schuld ist BA.5, die Omikron-Subvariante, die sich vor allem in Portugal ausbreitet. Als wirklich besorgniserregend wird sie jedoch nicht eingestuft. Die meisten Länder der Welt verzeichnen kaum noch Covid-19-Todesopfer. Taiwan, Deutschland und Australien gehören zu den wenigen Ausnahmen. In Deutschland starben gestern 112 Menschen an oder mit dem Virus. Einen traurigen Höchstwert täglicher Corona-Todesopfer meldete Taiwan am 12.06., 211. 1.000 Covid-19-Tote (insgesamt) verzeichnet Mauritius, über 4.000 Taiwan, über 9.000 Australien, über 30.000 Griechenland, über 140.000 Deutschland, über 325.000 Mexiko, über 1.010.000 die USA. Gestorben ist auch der Puhdys-Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt, an Krebs. Überraschenderweise verzichtete der RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) bei Bekanntgabe seines Ablebens, auf die gefürchteten Vergleiche mit West-Prominenten. Klaus Scharfschwerdt galt ihnen weder als Keith Moon, noch als Charlie Watts oder Ringo Starr des Ostens. Hat er dann überhaupt gelebt? Der kürzlich verstorbene Schauspieler Peter Reusse war vom RBB noch mit dem Ehrentitel „James Dean des Ostens“ versehen worden. Traurig.

Tipp für heute: Das Corona-Medikament ‚Baricitinib‘ soll nicht nur gegen Corona helfen, sondern auch gegen Haarausfall. Jawohl.

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