Unter den Talaren
2. April 2011
Heute soll ja der erste Sommertag werden. Also in der BRD zumindest. 25 oder gar 30 oder gar 35 °C. Zeit, alle Sachen auf den Müllhaufen der Geschichte zu schmeißen und nackig um den Rasensprenger herum zu tanzen. Ja, auch wenn es anderen Menschen schlecht geht und nein, das ist nicht pietätlos. Leider begann dieser erste Sommertag 2011 als Stinketag sondergleichen. Die Schrippen, die ich von unserem türkischen Bäcker an der Ecke holte, rochen alle nach Verkäuferin und die hat dort so ’ne riesigen geschminkten Fingernägel, ist im Gesicht dolle bemalt und steht unter dem Einfluss von tonnenweise Parföng. Gewöhnungsbedürftig. Nach dem Frühstück hob ich meine letzten 60.000 € bei der Postbank ab, weil die ja wahrscheinlich dicht macht, wegen Hiroshima Fukushima und da weiß man ja nie, ob man noch was wiederkriegt. Hab jetzt sage und schreibe 247.886 € in mein Kopfkissen genäht, alter Schwede, kann eigentlich nur hoffen, dass, wenn diverse rumänische Banden (oder kasachische, aserbaidshanische, honolulische?) unsere Tür mit einem Stemmeisen aufbrechen, dass sie dann vergessen, das Kopfkissen zu klauen. Na, jedenfalls stank das bei der Postbank am Geldautomaten voll nach Pisse. Bin gespannt welche Gerüche mich sonst noch begleiten werden, heute. Fußgeruch im Zug? Kräuterknoblauchscharf in Göttingen? Der Muff von tausend Jahren in Eschwege?
Heute: Eschwege, E-Werk, 20 Uhr: Abschiedsparty des Männerchores mit u.a. Katinka Buddenkotte, Bernd Gieseking, Töpfergasse de luxe und mich
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