Corona-Tagebuch 627

14. Mai 2022

Eher als gedacht schreibe ich eine weitere Folge meines Tagebuchs, nachdem ich vor vier Tagen mich entschloss, das regelmäßige Schreiben zu beenden. Erfuhr inzwischen, dass auch mein Bruder nun an Covid-19 erkrankt ist. Milder Verlauf. Er will sich heute freitesten lassen, war gestern noch positiv. Unsere Tochter liegt mit Fieber im Bett, seit vier Tagen bereits, am zweiten Tag über 39°. Kein Covid, falls man den Tests trauen darf. Begleiterscheinungen: Husten, Heiserkeit, Kopfschmerzen. Aus ihrer Klasse sind einige krank. Symptome unterschiedlich, ein paar ebenfalls mit hohem Fieber. Traf mich gestern in der Kneipe mit zwei Kollegen. Der eine hatte Rücken, der andere Depression. Konnte kluge Tipps geben, was mir nie geholfen hat. Als deutscher PEN-Präsident zurück getreten ist Deniz Yücel, kurz nachdem ein Abwahlantrag gegen ihn gescheitert war, mit 73 zu 75 Stimmen. Yücels Begründung: „Als Aushängeschild einer Bratwurstbude (..) stehe ich nicht zur Verfügung.“ Schade. Einer Studie der Berliner ‚Charite‘ zufolge soll es 40 mal häufiger zu schweren Impf-Nebenwirkungen gekommen sein, als vom ‚Paul-Ehrlich-Institut‘ bekannt gegeben. Der Studie nach, die von mehreren Kollegen als unseriös bezeichnet wird, soll es sich um jeden Achten von tausend Geimpften handeln, 0,8%. Das ‚PEI‘ hatte 0,02% angegeben. Studien-Verantwortlicher Harald Matthes fordert: „Wir müssen zu Therapieangeboten kommen, auf Kongressen und in der Öffentlichkeit offen darüber diskutieren, ohne dass wir als Impfgegner gelten.“ Das chinesische Shanghai verschärft seinen Lockdown und tituliert ihn als „die letzte Schlacht“, in der Hauptstadt Peking sind einige Wohngebiete abgesperrt, der ÖPNV teilweise eingeschränkt. Die Variante BA2.12.1 breitet sich in den USA, die Varianten BA.4 und BA.5 in Südafrika aus, in Australien alle drei Varianten. In Deutschland ist die 7-Tage-Inzidenz unter 500 gesunken. Die Maskenpflicht auf Flughäfen und in Flugzeugen soll in der EU ab 16.05. enden. Ihren ersten Covid-19-Todesfall meldet die KDVR (Nordkorea). Seit Mai starben dort zudem 27 Weitere an einem „Fieber unbekannten Ursprungs“. Dieses Fieber befiel allein in der Hauptstadt Pjöngjang mehr als 350.000 Menschen innerhalb kurzer Zeit. 188.000 Patienten befinden sich noch immer in Quarantäne-Behandlung. Diktator Kim Jong-un bezeichnete Covid-19 als „große Katastrophe“, sprach von einem „historischen Umbruch“. Offiziell gab es bisher in der KDVR keine Impfungen gegen das Virus. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA zitiert Kim trotzdem optimistisch: „Wenn wir bei der Umsetzung der Seuchenpolitik nicht den Fokus verlieren und auf der Grundlage der Einigkeit von Partei und Volk eine starke Organisationskraft und Kontrolle aufrechterhalten, können wir die Krise überwinden.“ Über 800 Covid-19-Tote verzeichnen die Bahamas, über 900 Taiwan und Neuseeland, über 20.000 die Slowakei, über 30.000 Japan, über 40.000 Kanada, über 105.000 Spanien, über 165.000 Italien, über 665.000 Brasilien. Und den Ukraine-Krieg gibt es noch dazu. Er verschärft weltweit die Lebensmittelknappheit. Indien verbot heute den Export von Weizen. Ein Mischbrot liegt in meinem Schrank.

Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen mit u.a. mich

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