Corona-Tagebuch 599
23. März 2022
Leichte Rückenschmerzen. Und an einigen Stellen ist das Zahnfleisch entzündet. Ansonsten geht es mir fabelhaft. Kleiner Spaß. Habe morgen meine erste Solo-Lesung im Jahr. Ende März! Das gab es noch nie in diesem Jahrtausend. Hört sich großspurig an, stimmt aber. Selbst im letzten Corona-Jahr bestritt ich Solo-Livestream-Lesungen im Januar und Februar, glaube ich. Bin mir aber nicht sicher. Vielleicht auch nicht. Werde in Zukunft wohl kleinere Brötchen backen müssen. Winzig kleine. Das Problem ist, diese aufzuschneiden, ohne dass man sich weh tut. Bei winzig kleinen Brötchen? Mit scharfen Messerlein? Agenturen melden, die Nachfrage nach privaten Bunkern wachse. Man bekomme kaum noch welche unter 10.000 €. Oder 100.000? Lustige Preise. Aber vielleicht sind die alle ganz schlau und zeigen mir später eine lange Nase falls ich an ihre Bunkertür klopfe. Spanien schafft Montag die Isolationspflicht für Infizierte ab, genau wie die Test- und die Meldepflicht. Laut der Zeitung ‚El Pais‘ werde Corona damit zu einer normalen Krankheit wie Grippe. Neuseeland hebt die G-Regeln und die Impfpflicht für Berufsgruppen wie Lehrerinnen, Polizistinnen und Kellner auf. Beibehalten wird die Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen, der Altenpflege, sowie für Grenz- und Justizvollzugsbeamte und Gefängniswärterinnen. Apropos, wo sind eigentlich die versprochenen modifizierten Impfstoffe für die Omikron-Variante? Fertig? Innerhalb eines Monats, so hieß es doch, könnten sie am Start sein. Nach fast einem halben Jahr wird man ja mal fragen dürfen. Lohnt sich der Impfstoff nicht mehr? Hamburg möchte die Maskenpflicht in Innenräumen nach dem 2. April beibehalten. Mecklenburg/Vorpommern möchte die „wesentlichen Corona-Schutzmaßnahmen“ über den 2. April hinaus beibehalten. Über 55.000 Covid-19-Tote verzeichnet Chile (über 11.000 wurden vorgestern nachgemeldet, ein Fünftel!). Einer repräsentativen Studie des Instituts für Journalistik der Technischen Universität Dortmund zufolge hat die Glaubwürdigkeit des Journalismus im letzten Jahr bei 41% der Deutschen abgenommen, 8% meinten, die Glaubwürdigkeit hätte sich erhöht. Ich hab mich nicht beteiligt, möchte aber auch noch meinen Senf dazu geben. Für mich hat sich die Glaubwürdigkeit des Journalismus nicht erhöht, allerdings hat sie auch nicht abgenommen. Ich liege mal wieder dazwischen, zwischen allen Stühlen, Baum und Borke, Sodom und Gomorrha.
Tipp für heute: Die Pflanzen gießen, die haben nämlich Durst. Nicht alle, ich weiß, aber viele.
2 Kommentare zu “Corona-Tagebuch 599”
01
Guten Morgen,
wir sollten mal den Faden von vor der Zeit mit dem Virus, das wo die Welt lahm legt(e), aufgreifen und nochmal die Planung eines möglichen Auftritts im alten Kino in Werder angehen.
Viele Grüße und ne sonnige Restwoche.
02
Könn wa jerne machen. Hab dir schon ’ne Mehl jeschrieben, müssen die Piepels, die dit hier lesen ja nich unbedingt wissen, wat für ein Haufen Schotta ick für so’n Ufftritt verlange.
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