Corona-Tagebuch 591

13. März 2022

Heute finden in 5 deutschen Großstädten, darunter Berlin, Friedens- und Solidaritätsdemonstrationen für die überfallene Ukraine statt. Ich werde nicht dabei sein, weil mir Großdemonstrationen ein Gräuel sind, selbst wenn ich hinter deren Anliegen stehe. Freue mich aber für die Demonstrantinnen über den wolkenlosen blauen Himmel, von dem die Sonne ungestört hinab scheint. Sicher, es ist schon wieder viel zu trocken, aber … kein Thema, heute. Habe mich gestern in der Kaufhalle am scharfen Rand des Henkels vom Einkaufskorb in den Finger geschnitten. Tat nicht besonders weh, blutete aber wie Sau und wegen Maskenpflicht konnte ich mit dem Mund nicht die Wunde absaugen. Musste dauernd tupfen, mit einem Taschentuch und sah, an der Käsetheke, dass, trotz meiner Bemühungen, die Glasvitrine dort mit Blutstropfen besprenkelt war. Meinen Blutstropfen! Unangenehm, sehr, sehr unangenehm. Wollte die jetzt aber auch nicht abwischen, dort, von der Vitrine, mit meinem Taschentuch, sähe ja doof aus, irgendwie. Ich wollte nur raus und vergaß Butter und Milch ins Körbchen zu tun. Tja, so sind meine Katastrophen. Nicht der Rede wert. Aber eine gute Ablenkung. In Brandenburg ist die Zahl junger Patienten mit starkem Übergewicht im Jahr 2020 um 34% gestiegen, die Zahl junger Patienten mit starkem Untergewicht stieg, laut einer DAK-Studie, um 35%. Christoph Correll, Direktor der Klinik für Jugend-Psychiatrie an der Charite Berlin: „Wir sehen mehr und schwerere Essstörungen.“ Im ‚Ärzteblatt‘ äußerte sich Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, folgendermaßen: „Diese Effekte werden uns noch nachhaltig beschäftigen. Es wird lange dauern, bis wir zu einer Normalität zurück kehren.“ Kinderarzt Jakob Maske: „Für manche der Kinder wird das auch ein bleibendes Problem werden.“ Bundesweit ist heute zum ersten Mal die Marke von 1.500 bei der 7-Tage-Inzidenz überschritten worden. Noch eine Woche bis zum „Freedom-Day“. In Frankreich können über 80-jährige ihre vierte Impfdosis bekommen, ab sofort. Letzter Tag der Paralympics in Peking. Wie geht China fortan mit deutlich steigenden Neuinfektionszahlen um? Wird die strikte Zero-Covid-Strategie beibehalten? In der Stadt Jilin wurde in Wohnvierteln ein Lockdown verhängt, die Stadt Yanji an der Grenze zu Nordkorea vollständig abgeriegelt. Der Südseestaat Tonga meldet seine ersten beiden Corona-Todesopfer. Über 100 Covid-19-Tote insgesamt verzeichnet Neuseeland, über 655.000 Brasilien. Den Irrsinn beim gutgemeinten Kampf gegen böse Wörter verdeutlicht mal wieder die ernst gestellte Frage eines Users der RBB-Internetseite. Dieser wollte nach dem Interview mit einem kritischen Kriminalpolizisten, welcher Missstände innerhalb der Behörde anprangerte und sagte, Polizisten verwendeten häufig das N-Wort, das Z-Wort und das K-Wort, wissen, was mit K-Wort gemeint sei. Wie könnte eine „korrekte“ Antwort lauten, ohne das böse Wort zu reproduzieren? Ein Mann versuchte sich, indem er schrieb, welche Buchstaben dieser User kaufen könne, um die Lösung selbst herauszufinden.

Heute: Berlin, Schankwirtschaft Baiz, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Susanne Riedel, Heiko Werning, Spider, Frank Sorge, Gott und mich, sowie dem Superstargast Rob Fleming (Musik aus Berlin!)

Allgemein | Kommentare

2 Kommentare zu “Corona-Tagebuch 591”

  1. 01

    (Tanz den) Kommunismus :-)

    Andreas Gläser am 13. März 2022 um 12:21
  2. 02

    Machick.

    Ahne am 13. März 2022 um 13:57

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