Corona-Tagebuch 587
7. März 2022
In den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass vermehrt wieder Menschen in Berlin Maske tragen, im Freien. Also an der frischen Luft, soweit man sie in Berlin als frisch bezeichnen kann. Spider vermutete gestern, bei der wie ich fand sehr schönen Reformbühne, sie vergäßen ihre Maske nur abzunehmen, wenn sie ein Geschäft oder die Straßenbahn verließen, würde ihm auch dauernd passieren. Ich glaube das eher nicht. Habe eine gewagte These. Könnte es sein, dass dies mit der Unsicherheit bezüglich des Ukraine-Krieges zu tun hat? Also, der Angst vor einem Übergreifen der Putin-Aggression? So eine Maske suggeriert womöglich, man tue etwas, man schütze sich. Fühlt man sich vielleicht nicht ganz so ausgeliefert. Nun ja. Ich halte das jedenfalls für ungesund. Hessen, Sachsen/Anhalt und Mecklenburg/Vorpommern haben die Maskenpflicht im Schulunterricht aufgehoben. In Bayern muss im Sportunterricht (!) keine Maske mehr getragen werden. In Ungarn gilt die Maskenpflicht seit heute nur noch in Krankenhäusern und Altenheimen. Laut der Krankenkasse DAK haben Krankschreibungen wegen Depressionen in Deutschland 2021 einen neuen Höchststand erreicht. 41% lag er über dem Wert von 2011. Frauen litten nach Angaben der DAK häufiger unter Ängsten, bei Männern spiele Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum eine größere Rolle. Fast verdoppelt hat sich die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland 2021, im Vergleich zu 2020, ein Anstieg um 93,6%. Gesunken sind das zweite Jahr infolge die Reallöhne hierzulande, um 0,1%, einschließlich der Corona-Sonderzahlungen. Alles hat mit allem zu tun, oder? Über 2.000 Covid-19-Tote meldet Hongkong, über 9.000 Südkorea, über 15.000 Österreich, über 150.000 Indonesien. Und die Sonne scheint. Wenigstens in Berlin. Ich hoffe sehr, die Jugend rebelliert bald mal wieder. Aber bitte ohne allzu viele Glasscherben, ja?
Tipp für heute: Wie wäre es denn mal mit einer gemütlichen Rebellion?
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