Corona-Tagebuch 570

15. Februar 2022

Spaß hat es gemacht, die Rückkehr auf die Bühne, am Sonntag. Die Baiz war gut gefüllt und trotz der Absage von Stargast Sebastian Krämer, der bereits zum zweiten Mal.., nun ja, das Virus eben, verließ niemand den Saal. Es fand sich sogar eine Zuschauerin, die ihn würdig vertrat. Anni-Malin, von der man sicher noch hören wird. Vor dem morgigen Ministerpräsidentinnen-Treffen fordert der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft die „sofortige und vollständige Öffnung“ und das Ende aller Corona-Auflagen. „Wer ein Konzert oder eine Veranstaltung besuchen will, muss künftig selbst bestimmen, ob er das Risiko einer Infektion zu tragen bereit ist“, so Verbandspräsident Jens Michow. „Arbeitgeber“-Präsident Rainer Dulger: „Deutschland braucht jetzt einen Öffnungs-Booster.“ Ein ganz schlimmes Wort noch, zum Ende der Pandemie. Laut dem ärztlichem Leiter des Spandauer Krankenhauses Havelhöhe können Krankenhaus-Belegungszahlen kein Grund sein, die Pandemiebestimmungen nicht zu lockern, die Lage auf Berliner Intensivstationen sei entspannt, auch bundesweit gebe es keine Probleme. Und was plant die Regierung? Ein dreistufiges Öffnungssystem. Zugang zum Einzelhandel ohne Kontrollen und mehr Teilnehmer für private Treffen von Geimpften und Genesenen, ab 4. März dann Lockerungen für Gastronomie, Diskos und Großveranstaltungen, ab 20. März entfallen „alle tiefgreifenden Schutzmaßnahmen“. Maskenpflicht soll jedoch bleiben, in Innenräumen und Verkehrsmitteln. Ich halte den Plan für naiv. Die Niederlande wollen zum Ende des Monats alle Maßnahmen aufheben. Nordirland hebt heute alle Maßnahmen auf. Die Slowakei schafft die G-Regeln ab, die Sperrstunde ab 22 Uhr bleibt. Finnland hebt das Gesangs- und Tanzverbot sowie die Beschränkungen für Kultur und Sport auf. Zehntausende demonstrierten hierzulande wieder gegen Corona-Maßnahmen. In Kaiserslautern biss ein Mann einen Polizisten in die Hand, in Hildesheim zog sich eine Demonstrantin bis auf die Unterwäsche aus, durfte nach Feststellung ihrer Personalien weiter demonstrieren. In Halberstadt liefen Gegner der Maßnahmen mit Fackeln und Bengalos vor das Wohnhaus des Oberbürgermeisters, auch am Wohnhaus des baden/württembergischen Ministerpräsidenten geschah dies zum wiederholten Male. Kanada verhängt angesichts der Trucker-Proteste das erste Mal in seiner Geschichte den landesweiten Notstand. Durch ihn können Bürgerrechte zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung kurzzeitig außer Kraft gesetzt werden. Die Parlamentsverwaltung im neuseeländischen Wellington hat versucht mit angeschalteter Sprinkler-Anlage und Dauerbeschallung durch den Popsong ‚Macarena‘ campierende Impfpflicht-Gegner zu vertreiben. Polizeichef Corrie Parnell: „Das sind sicherlich keine Taktiken und Methoden, die wir gutheißen würden.“ Laut Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam sind Krankenhäuser wegen steigender Infektionszahlen dort am Limit. Trotzdem möchte sie anders als Festlands-China auf strenge Lockdown-Maßnahmen verzichten. Rekorde an Neuinfektionen melden Neuseeland, 1.796 und Südkorea, 57.177 Fälle am Tag. Über 900 Covid-19-Tote verzeichnet Singapur, über 4.000 El Salvador, über 15.000 Bosnien/Herzegowina, über 35.000 Ekuador, über 55.000 die Philippinen, über 120.000 Deutschland, über 135.000 Frankreich, über 920.000 die USA. Vor einer neuen Corona-Welle warnt das Robert-Koch-Institut. Im Herbst sei mit ihr „fest zu rechnen“.

Tipp für heute: Brücken bauen.

Allgemein | Kommentare

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien