Corona-Tagebuch 549

22. Januar 2022

Das Schnelltestergebnis gestern war, wie von mir erwartet, negativ. Die Laune stieg sofort. Endlich konnte mir meine Tochter mal wieder Kung-Fu-Techniken zeigen. Sie warf mich auf den Boden und fixierte mich dort mit einem Armgriff, aus welchem ich mich nicht befreien konnte. „Du bist so stark“ presste ich hervor, sie aber meinte, es hätte mit Stärke nichts zu tun, sei lediglich Technik. Berlin hat bundesweit jetzt die höchste 7-Tage-Inzidenz, 1.473,3. Die deutsche Hospitalisierungsrate stieg auf 3,77. Immer noch wenig im Vergleich zum Dezember 2020, als sie bei 15 lag. Doch Susanne Johna, Vorsitzende der Ärzte-Organisation ‚Marburger Bund‘ warnt: „Spätestens Anfang Februar wird es in den Krankenhäusern deutschlandweit sehr eng werden, wenn die Infektionszahlen weiterhin in diesem Tempo steigen.“ Ein Grund: „Wir erwarten, dass in den kommenden Wochen sehr viele Beschäftigte des ärztlichen und pflegerischen Personals ausfallen werden, weil sie sich infiziert haben und in Isolation müssen.“ Nicht nur im Gesundheitswesen gibt es Probleme. In der Choriner Straße stand heute an einer Gaststätte, sie hätten die Woche geschlossen, wegen „der aktuellen Situation“. Eine Sprecherin der Caritas-Altenpflege: „Angesichts der relativ milden Verläufe durch die Omikron-Variante und der aktuellen Personalverknappung ist eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen nicht mehr vertretbar und muss ausgesetzt werden, bis es eine Entscheidung zur allgemeinen Impfpflicht gibt.“ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) widerspricht in der ‚Rheinischen Post‘: „Die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister sorgen dafür, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht im März greift und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Omikron-Welle.“ Auch im Saarland hat ein Gericht die 2G-Regel im Einzelhandel außer Kraft gesetzt. Irland hebt bis auf die Maskenpflicht und 3G für internationale Reisen ab Montag alle Corona-Maßnahmen auf. Als endemische Krankheit, mit deren saisonalen Ausbrüchen die Menschen leben müssten, will die spanische Regierung Covid-19 einstufen. Gesundheitsministerin Carolina Darias: dieser Schritt sei „an der Zeit und notwendig.“ Rio de Janeiro verschiebt seine Karnevalsumzüge auf den 21. April. Nepal schließt wegen steigender Infektionszahlen alle Schulen, Kinos, Theater und Schwimmbäder, Treffen werden untersagt, religiöse Feste verboten, wer sich in der Öffentlichkeit aufhält, muss einen Impfausweis bei sich tragen. Rekorde an Neuinfektionen melden unter anderem Rumänien, 19.649, Polen, 40.876 und Russland, 49.127 Fälle am Tag. 300 Covid-19-Tote verzeichnet Gabun, über 3.000 Australien. Bis zu 20 Jahre Haft drohen einem irischen Mann, der auf dem Flug von Dublin nach New York sich weigerte eine Schutzmaske aufzusetzen, einem anderen Passagier im Streit gegen den Kopf schlug und vor den Insassen des Fliegers sein Hinterteil entblößte. Welches der Vergehen wohl am schwersten wiegt?

Heute: Berlin-Mahlsdorf, Cafe Kunst & Krümel, 19 Uhr: Ahne & Spider lesen, singen und trinken Pingpong

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