Und was macht eigentlich Jürgen Drews?

9. März 2011

Zum gestrigen Internationalen Frauentag (100. Ausgabe) habe ich mir, obwohl die Gebieterin nicht auswärts saufen war, es doch mal genehmigt ein seichtes Melodram auf ARTE über die Frauenrechtlerin und Ärztin Dr. Hope Bridges anzuschauen. Guter Stoff eigentlich, interessant und ich weiß so wenig über die Materie, aber leider sind die schauspielerischen Möglichkeiten einer Heike Makatsch doch äußerst begrenzt und dann noch die Kitschmelodien und Heimatfilmeinstellungen. Naja. Vielleicht reicht es ein andermal für Tränen. Danach kam noch auf ARD Sandra Maischberger. Volles Programm also. Und wie sich das an einem Internationalen Frauentag so gehört, ging es selbstverständlich um Sex. Und weil es der 100. Frauentag war, hatte man die Gästeschar prima paritätisch besetzt. 3 Frauen, 3 Männer. Die Männer: Playopa Rolf Eden, der alles (mit Hilfe kleiner Pillen) fickt was ihm willig vor die Hufe läuft, Rainer Langhans, Alt-Guru, der für irgendwas steht und sexabstinent lebt, sowie ein Sexualtherapeut. Die Frauen: eine ältere ehemalige Prostituierte, eine jüngere ehemalige Prostituierte (die darüber ein Buch geschrieben und ihren neuen, lieben Mann auf dem Strich kennengelernt hat) und eine Journalistin, welche die Legalisierung von Prostitution ablehnt. 21. Jahrhundert was willst du mehr. Frau Maischberger fragte zwischendrin in die Runde, ob sich denn am Trieb des Mannes eigentlich irgendetwas verändert hätte seit der Steinzeit. Hab ich echt keine Ahnung, aber das Frauen- und Geschlechterbild in einigen Redaktionssstuben der ARD hat sich anscheinend ganz schön verändert. Rückwärtsgewandt. Zum Glück mussten sich Frau Hope und Frau Zetkin das Elend nicht mit ansehen. Ach, und weil ja gerade die Diskussion läuft in den Talkshows mal ein paar andere Fressen zu zeigen, als die Üblichen, wie wäre es wenn Rolf Eden sein mittlerweile bis zum Erbrechen durchgenudeltes „Ich will bei der Ausübung des Aktes sterben“ auch noch in Sendungen wie: ‚Der Nahe Osten – Aufbruch zur Demokratie oder Sexmagnet‘ oder ‚Rente mit 80 – Brauchen wir Nutten im Altersheim‘ oder auch ‚Nietzsche, Hegel, Marx – Wer konnte am längsten‘ verbraten würde?

Tipp für heute: Brettspiele verfilmen.

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Ein Kommentar zu “Und was macht eigentlich Jürgen Drews?”

  1. 01

    Neulich war Gisela May (86!) in der NDR-Talkshow, ich dachte, ich spinne, die ist ja witzig und erzählt total interessant. Leider wurde sie nach viel zu kurzer Zeit abgewürgt, weil Uschi Glass dran war.

    jochen am 13. März 2011 um 09:10

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