Corona-Tagebuch 529

1. Januar 2022

Der Jahreswechsel 2021/2022 war der wärmste in Berlin seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Man konnte mit geöffneter Jacke rumlaufen, draußen, 0 Uhr. Das Thermometer zeigte 14°C. Mir geht es deutlich besser, psychisch. Mal sehen wie lange. Ließ mir gestern die Tarot-Karten legen, einfach weil ich daran glaube, haha! Im Zentrum steht für mich 2022: der Tod. Gar nicht schlimm, so wurde gesagt, der Tod bedeute Reinigung. Guck an. Vielleicht schaffe ich es ja 2022 die Wohnung zu putzen? Schaute mir gemeinsam mit Töchterlein, deren Freundin nicht kommen konnte, weil jemand in der Familie infiziert war, ‚Der große Diktator‘ an, mit Charlie Chaplin. Finde den Film immer wieder herausragend, trotz des pathetischen Endes. Antifaschistischer Widerstandskampf wie er sein sollte, lustig nämlich, also unter anderem. Auch in dieser Silvesternacht, wie schon in der letzten, wurden wieder wesentlich weniger Menschen ihre Gliedmaßen abgefetzt, als zuvor. Ja, es gab sogar Platz in den Nachrichten für die Meldung über eine Feierrunde im anhaltinischen Halle, wo sich mehrere Personen durch Haschkekse eine Magenverstimmung zuzogen. Patricia Schlesinger, neue ARD-Vorsitzende, übt sich in Selbstkritik für die eigene Corona-Berichterstattung: „Vielleicht sind wir zu spät auf jene Menschen eingegangen, die Impfvorbehalte haben. Wir hätten ihnen früher erklären können, warum Impfen richtig und wichtig ist.“ Womöglich, liebe neue ARD-Chefin, sollten sie die Menschen auch mal ein klein wenig ernster nehmen? Und nicht dauernd tun, als seien es Kinder? Seit ungefähr einem Jahr tun sie kaum etwas anderes, als zu erklären, warum Impfen richtig und wichtig ist. Ich, zum Beispiel, lasse mich impfen, habe am 7.1. meinen Booster-Termin, doch die Berichterstattung im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen wirkt wie schlechte Pädagogik auf mich, gegen die ich am liebsten rebellieren würde, trotzdem ich von der Notwendigkeit der Impfung überzeugt bin. Bereits den zehnten Tag infolge müssen in der chinesischen 13-Millionen-Einwohner-Metropole Xi’an die Menschen nun schon im strengen Lockdown verbringen. Viele dürfen die Wohnblöcke nicht verlassen. Es kam zu Engpässen in der Lebensmittelversorgung. Gestern gemeldet in Xi’an: 174 Neuinfektionen. Rekorde an Neuinfektionen melden unter anderem Portugal, 30.829, Australien, 34.353, Griechenland, 40.560 und Italien, 144.243 Fälle am Tag. 100 Covid-19-Tote (insgesamt) verzeichnet San Marino, über 600 Belize, über 2.000 Mocambique, über 5.000 Simbabwe, über 10.000 Moldawien (bin mir allerdings unsicher, ob da nicht ein Datenübertragungsfehler vorliegt, 585 Todesfälle am Tag halte ich bei der geringen Inzidenz dort für unwahrscheinlich), über 825.000 die USA. Der französische Präsident Emmanuel Macron denkt, wir könnten 2022 die Pandemie hinter uns lassen: „Daran will ich glauben“, sagte er in seiner Neujahrsansprache.

Tipp für heute: Linsensuppe.

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