Corona-Tagebuch 523
25. Dezember 2021
Herrlichster Sonnenschein. Erster Frosttag des Winters. Leider kein Schnee. Mein Wecker ist stehengeblieben. Na, gibt sicher Schlimmeres, zum Beispiel, dass unsere Einlasserin bei der Reformbühne, frisch geboostert, heute positiv getestet worden ist. Hoffentlich kommt sie gut durch die Krankheit. Ich bekam gestern zwei Hörrohre geschenkt, selbstgebastelt, weil ich doch immer so schlecht höre. Kann jetzt wieder alles hören. Zum Beispiel die Stille, denn die meisten sind ja weg gefahren, nach Westen, oder nach Süden, in unserem Viertel zumindest. In Hamburg wurde gestern ein Konzert mit mehr als 800 Zuschauerinnen wegen fehlendem Mindestabstand von der Polizei aufgelöst. Es kam zu „einzelnen Zwischenfällen“, was die Halle in Mitleidenschaft zog. Weltweit fielen am 24.12. wegen Krankmeldungen über 4.500 Flüge aus, besonders US-amerikanische. Allein die Fluggesellschaft ‚United Airlines‘ musste 10% ihrer Flüge streichen. Rekorde an Neuinfektionen melden Laos, 2.508, Australien, 9.855 und Frankreich, 94.124 Fälle am Tag. Der Corona-Schwerpunkt liegt mittlerweile, neben den USA, in West- und Südwesteuropa. Portugals 7-Tage-Inzidenz beträgt knapp 500, Spaniens 560, Frankreichs 690, Großbritanniens über 1.000. In Deutschland ist sie aktuell bei 243, die Hospitalisierungsrate sank auf 4,55. Laut ‚Weißer Ring‘ wurde die Opferhilfsorganisation in den Pandemie-Jahren deutlich häufiger um Hilfe gebeten. 2020 und 2021 sei bei häuslicher Gewalt ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen gewesen. Nach Israel und Brasilien kündigt auch Chile an, im Februar mit den Viertimpfungen beginnen zu wollen. Nigeria musste dagegen mehr als 1 Million von „westlichen“ Ländern gespendete Dosen Astrazeneca vernichten, da deren Haltbarkeit abgelaufen war. Seit heute gelten hierzulande Portugal, Spanien, Zypern, Finnland und die USA wieder als Hochrisikogebiete, Österreich, Serbien und Bosnien/Herzegowina wurden von der Liste gestrichen. Über 300 Covid-19-Tote verzeichnet Laos, über 9.000 der Libanon. Aus Ärger über Corona-Beschränkungen haben Demonstranten im französischen Überseegebiet Guadeloupe das Parlamentsgebäude besetzt, dort ein Banner gegen die Impfpflicht sowie den Corona-Pass gehisst und, auf Fotos zu sehen, den Weihnachtsbaum umgestoßen. Vertreter von Frankreichs Zentralregierung verurteilten die Protestaktion. Gestern Mittag nun beschlossen die Besetzer abzuziehen. Laut AFP wollten sie „Yamswurzel, Blutwurst und Schweinefleisch“ besorgen, für das Weihnachtsessen. Hmm, Blutwurst, lange nicht mehr genossen.
Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen mit Dan Richter, Tube, Falko Hennig, Meikel Neid und mich
Kommentar schreiben