Einige werden diesen selbstverliebten Pfau natürlich vermissen (Hitler sah ja auch ganz putzig aus)
22. Februar 2011
Der Schuh scheint getroffen zu haben, jedenfalls lässt er seitdem lieber seinen unerzogenen Sohn im Fernsehen für sich sprechen. Ach, ich hab doch auch keine Ahnung, ob nach dem Sturz des brutalen Diktators dann in Libyen eine archaische Stammesherrschaft Einzug hält, oder gar die Islamisten die Macht übernehmen, aber deswegen dieses menschenverachtende Scheusal weiter zu stützen, empfinde ich als pervers. Eine erbärmliche Rolle spielt dabei wieder einmal die Europäische Union, welche nicht mal Sanktionen verhängt. Unsere deutsche Außennull Westerwelle fordert stattdessen ultimativ und mit todernster Miene, dass dem libyschen Volk die Möglichkeit gegeben werden müsse, sich demokratisch entscheiden zu können. Kann er im Prinzip gleich noch hinterherschieben, dass er, Guido Westerwelle, verlange, dass allen Völkern dieser Erde die Möglichkeit gegeben werden müsse sich demokratisch entscheiden zu können. Und zwar friedlich, fromm und frei und fröhlich. Mit diesem Statement darf er dann auch endlich beruhigt zurücktreten. Er hätte seine Arbeit getan. Mal davon abgesehen unterstütze ich voll die Unterschriftenaktion des Institutes der Kasseler Stottertherapie, die erreichen will, dass am 22. Oktober 2011, dem Weltstottertag, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Stotterer die Nachrichten verlesen. Coole Itze!
Heute: Berlin, Schokoladen, 21 Uhr: L.S.D.-Liebe statt Drogen (mit mich als Uli Hannemann-Ersatz)
11 Kommentare zu “Einige werden diesen selbstverliebten Pfau natürlich vermissen (Hitler sah ja auch ganz putzig aus)”
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Das wäre intressant mit Stotterer die die Nachrichten verlesen. Dauert vielleicht etwas länger als sonst, aber iss ja nur einmal im Jahr.
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Motorstottern im Autohaus, fänd ich auch nicht schlecht. (War aber der letzte Autohaus“Witz“ – versprochen.)
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@ robert: Och, hatte mich jetzt schon so dran gewöhnt.
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Zum Thema „Was ist denn heut bei Gaddafis los?“
hier der lesenswerte Artikel in der Berliner
zur Empfehlung:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0222/feuilleton/0003/index.html
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Ich halte das meiste, was in den Medien von den „revolutionären“ Vorgängen bei unseren südlichen Nachbarn berichtet wird, für uninformierten und affektierten Quatsch der westlichen Journaille. Klar sind Diktaturen / autoritäre Systeme irgendwie Scheiße. Wenn aber in absehbarer Zukunft die marktradikalen Kräfte dort die Oberhand gewinnen werden, werden noch mehr Menschen in Armut leben und der run auf´s gelobte Land Europa kommt erst richtig in Fahrt – über Lampedusa wird man dann nur noch müde lächeln. Dann werden aus den Gutmenschen wieder die Abschotter mit christlich-abendländischen Wurzeln.
Wenn Palestinenser die israelische Fahne verbrennen sind sie ganz, ganz böse Terroristen. Wenn eine Menge Häuser ansteckt und Soldaten lyncht, dann ist das die ganz, ganz liebe demokratische Revolution. Tut mir leid, da komm ich nicht mit.
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@Ein Leser: Danke für den Link. Habe in jetzt erst gelesen. So ungefähr stelle ich mir Journalismus vor.
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@ Olaf: Sind Diktaturen/autoritäre Systeme wirklich nur „irgendwie“ Scheiße oder sind sie nicht einfach nur Scheiße? „Wenn aber in absehbarer Zeit die marktradikalen Kräfte dort die Oberhand gewinnen“, selbst wenn, ist doch das Stürzen einer brutalen Diktatur an sich schon ein wunderschöner Erfolg. Deine Argumentation erinnert mich etwas an viele westdeutsche Linke von vor der Wende, welche meinten, wir (in der DDR) sollten doch erstmal gucken, was wir so an positiven Errungenschaften hätten, bevor wir dieses alles verdammten und nachher noch so ein marktradikales System bekämen, welches sie leider gezwungen seien zu erdulden. Niemand von diesen Schlaubergern hätte je mit einem von uns getauscht aber wir sollten mal bitteschön, im Interesse des großen Ganzen…
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@ahne: Irgendwie sollte ironisch sein. Und ich denke, dass unser System nicht einfach 1:1 überall in der Welt übernommen werden kann. Die Leute müssen ihren eigenen Weg finden. Ich halte es für sehr schwer, das Leben in fernen Ländern komplett von außen zu beurteilen. Und „Journalisten“, die nicht einmal die Landessprache sprechen und permanent auf Dolmetscher und CNN angewiesen sind, sind selten in der Lage, einigermaßen objektiv zu berichten.
Ich wünsche den Arabern, Chinesen und wem auch immer ein freies, selbstbestimmtes Leben und so wenig wie möglich Grenzen jeglicher Art. Die, die vorgestern Gaddhafi als schlimmsten Feind hatten, gestern ihn als Sicherheitspartner ganz toll fanden und heute den brutalen Diktator sofort los sein wollen, werden dabei allerdings keine Hilfe sein.
Die Festung Europa verstärkt ihre Außengrenzen und Hilfe für ein selbstbestimmtes Leben wird es wohl kaum geben.
Und ja, wir in der Bockwurstzone (Zitat: Lederstorch) wollten uns eben nicht unser Leben vorschreiben lassen weder von den eigenen Obermuftis noch von irgendwelchen Schlaubergern von außen …
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@ Olaf: Ich stimme dir ja in den meisten Dingen zu, aber warum fliehen denn die Meisten nach Europa? Weil sie es vielleicht so (vielleicht sogar 1:1 so) wollen.
Und dieses System als unser System zu bezeichnen ist, denke ich, auch ganz schön gewagt. Habe erst neulich einen Brief meiner Großmutter aus dem Jahre 1946 gelesen, in dem sie ihrer Tochter schrieb, sie hoffe darauf, dass Deutschland nicht das russische oder das amerikanische System übergestülpt bekomme.
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http://www.youtube.com/watch?v=DdAVl1LvQL0
cc klicki = untertitel
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Schick!
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