Corona-Tagebuch 377

6. Juli 2021

Deutschland lockert die Einreisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien, Russland, Indien und Nepal deutlich. Alle fünf Länder werden vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft. Finde es schon erstaunlich, wie geräuschlos die Kapitulation vor der Delta-Variante hingenommen wird. Denke, man müsste der Bevölkerung gegenüber dann aber auch erklären, dass man jene Variante für weniger gefährlich hält, zumindest für Geimpfte. In Spanien und Zypern steigen die Inzidenzzahlen stark. Weiter werden jedoch in westeuropäischen Ländern mit hoher Delta-Variante kaum schwere Verläufe gemeldet, anders als in Russland. In Großbritannien sind mittlerweile 86% der Erwachsenen mindestens einmal geimpft, 63% vollständig. Außenminister Heiko Maas (SPD) beruhigt Spanien-Urlauber, die Situation dort sei nicht außer Kontrolle, zudem spricht er sich für die Aufhebung sämtlicher Corona-Maßnahmen in Deutschland aus, sobald alle Menschen hier ein Impfangebot bekommen hätten. Der ‚Süddeutschen Zeitung‘ sagte er: „Damit ist im Laufe des August zu rechnen.“ Zählt er Kinder eigentlich zu den Menschen? Norwegen verschiebt weitere Lockerungen auf Ende Juli oder Anfang August. Tschechien führt eine Testpflicht für Einreisende und Reiserückkehrer ein, mit Ausnahme des „kleinen Grenzverkehrs“, vollkommen geschlossen werden die Grenzen, für Einreisewillige aus Russland, Südafrika, Tunesien und einer Reihe weiterer Staaten. Israel tauscht 700.000 Impfstoffdosen von Biontech, deren Haltbarkeit Ende Juli abläuft, mit Südkorea. Die Vakzine werden jetzt geliefert und im September oder Oktober erhält Israel von Südkorea neue. Nach Angaben des Hausärzteverbandes Nordrhein wollen die Praxen im Rheinland künftig auf den Impfstoff Astrazeneca verzichten: „Er ist politisch einfach zerredet worden.“ Deutsche Politiker aller Parteien lehnen ins Gespräch gebrachte Bußgelder für „Impfschwänzer“, welche ihren Impftermin nicht wahrnehmen, ab. Ausnahme die Hamburger CDU-Fraktion. Sie schlägt 50 € Strafe vor. Luxemburgs Premier Xavier Bettel muss wegen unzureichender Sauerstoffsättigung des Blutes nach seiner Corona-Infektion weiter im Krankenhaus bleiben. Brasilien verlängert das Nothilfe-Programm für arme Familien während der Pandemie um weitere 3 Monate, Bangladesch den Lockdown um eine Woche. Einen neuen Höchstwert täglicher Corona-Todesopfer meldet Indonesien, 558. Über 5.000 Covid-19-Tote (insgesamt) verzeichnet Afghanistan, über 525.000 Brasilien. Die Allianz-Versicherung warnt vor neuen Risiken durch die Normalisierung des Flugverkehrs. Zu ihnen gehörten: aus der Übung geratene Piloten, mögliche Schäden an Flugzeugen, Vogelnester in Triebwerken und tobende Maskenverweigerer an Bord. In den USA stellte die Luftfahrtbehörde seit Jahresbeginn gut 3.100 Fälle von „Air Rage“, zu deutsch „Luftwut“, fest, ein Vielfaches im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.

Tipp für heute: Gegen „Luftwut“ hilft bestimmt ein Gläschen Tomatensaft.

Allgemein | Kommentare

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien