Corona-Tagebuch 329
16. Mai 2021
Kopfschmerzen weg, Temperatur auf Normalwert gesunken. Habe öfter mal nachgemessen, weil ich es nicht glauben konnte, tatsächlich 36,1°. Heißblütig geht anders. Beim Rückweg vom ‚Backshop‘ in unserer Straße heute einen parkenden Pickup gesehen, einen riesigen Geländewagen mit Ladefläche, wie er in vielen Regionen der USA häufig anzutreffen ist. Wollte schon schimpfen über unsere gutbürgerliche Mittelschicht, dass es ihr nicht mehr ausreiche die Stadt mit SUV’s zu verpesten, doch dann sah ich das Nummernschild. Es war wirklich aus den Vereinigten Staaten. Nun stellten sich mir zwei Fragen. Warum nimmt man das Auto mit nach Europa? Und, warum einen Geländewagen mit Ladefläche? Selbst wenn man, wie der Pickup-Besitzer es tat, stundenlang im Stehen den Motor laufen lassen wollte, um dem Klimawandel Beine zu machen und Anwohner zu nerven, ginge das doch bequem mit einem hier geliehenen Modell. Oder sind die Schadstoffemissionen bei amerikanischen Autos höher? War es nicht genau umgekehrt? Verzichtete jedenfalls darauf dem charmanten Burschen hinterm Steuer einen Ziegelstein in seine Frontscheibe zu werfen. Erkannte zum Glück noch rechtzeitig, damit dem Klischee des unentspannten Deutschen zu entsprechen. Vielleicht tapeziere ich lieber in der Nacht mal die Scheiben mit Raufasertapete? Darüber könnte zumindest ich als Fahrzeugbesitzer herzlich lachen. Kann aber auch sein, ich kann mich schlecht nur in einen Fahrzeugbesitzer hineinversetzen. In Polen wurde gestern die Maskenpflicht im Freien aufgehoben. Die meisten Europäer können ab Montag wieder nach Portugal einreisen, mit negativem PCR-Testergebnis, bis auf Zyprer, Kroaten, Litauer, Niederländer und Schweden. Die deutsche Ständige Impfkommission (STIKO) rechnet damit, dass die Bürger sich 2022 erneut gegen Corona impfen lassen müssen, zur Auffrischung. Karl Lauterbach geht bereits für Herbst 2021 von Nachimpfungen einzelner Personengruppen aus. Er hofft auf modifizierten Impfstoff, der auch gegen Virus-Mutationen wirke. Astrazeneca und Johnson & Johnson böten nach letzten Studien kaum Schutz gegen die B.1.351-Variante aus Südafrika und die P.1-Variante aus Brasilien. Na prima! Taiwan verschärft seine Maßnahmen in der Hauptstadt Taipeh nach sprunghaftem Anstieg der Neuinfektionen. In Innenräumen dürfen sich noch maximal 5, draußen 10 Menschen treffen. Eindringlich gewarnt wird vor Panikkäufen von Instantnudeln und (jawoll!) Toilettenpapier. Über 3.000 Covid-19-Tote meldet Kenia, über 70.000 Argentinien, über 220.000 Mexiko, über 270.000 Indien. Die brasilianische Schwimmerin Ana Marcela Cunha freut sich trotz Pandemie auf Olympia in Tokio: „Als die Welt angefangen hat den Impfstoff einzusetzen, bedeutete dies auch eine hundertprozentige Chance, dass die Spiele stattfinden würden.“ Eine Hundertprozentige? Ist das noch eine Chance oder schon Gewissheit? Obwohl, sollte man vielleicht in Relation setzen zu sonstigen Äußerungen von Spitzensportlern, „Wir müssen mehr geben als 100%“, „Das war eine tausendprozentige Tormöglichkeit“.
Heute: Weltweites Internetz, Facebookkanal der Reformbühne Heim & Welt, 20 Uhr: Reformbühne Heim & Welt (Livestream) mit Susanne Riedel, Falko Hennig, Spider, Heiko Werning, Gott und mich, aus Steglitz zugeschaltet: Jürgen Witte, mit Filtrud, einem Text unseres Technik-Genies Frank Sorge und der supertollen Superstargästin Frollein (Bochum) Spenden per PayPal bitte an reformbühne@gmail.com oder klassisch, Heiko Werning, IBAN: DE78 100 500 00 0310264790
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