Corona-Tagebuch 303
20. April 2021
Ein Vogelhäuschen haben wir angebracht, am wilden Pflaumenbaum, der in unserem Hof wächst. Kohlmeisen sollen es bereits begutachtet, sich allerdings nicht dafür entschieden haben. Entschieden haben sich die Grünen in Deutschland und zwar für eine Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Sie versprühe „Frische und Charme“, wird in der Presse geschrieben. Die Grünen wären jetzt eine Partei der „politischen Mitte“, wird in der Presse geschrieben. Umweltfreundlicher Kapitalismus, so würde ich es nennen, das, wofür die Grünen mittlerweile stehen. Gibt sicher Schlimmeres. In der CDU/CSU streiten sich zwei Herren um die Kanzlerkandidatur. Laschet und Söder. Angeblich soll die Basis für den Franken votieren, der damals, einen Tag bevor er den Katastrophenfall für Bayern ausrief, schnell noch eine Kommunalwahl durchziehen ließ, mit Präsenz selbstverständlich. Der „Basis“ ist so was egal, sie sieht in ihm einen „Anpacker“. Wenigstens scheint uns eine Kanzlerkandidatur von Dieter Bohlen erspart zu bleiben. Obwohl? Noch ist ja Zeit. Die „Bundesnotbremse“ entwickelt sich zur Lachnummer. Eventuelle Maßnahmen wurden gestern weiter entschärft. So sie in Kraft treten sollte, bei einer dreitägigen 7-Tage-Inzidenz über 100, blieben Läden in jenen Kreisen oder Städten für das Click & Collect-System geöffnet, Ausgangsbeschränkungen wären von 22 bis 5 Uhr, wobei man bis 24 Uhr noch joggen und spazieren gehen dürfe und eine Testpflicht für Unternehmen gäbe es zwar, jedoch nicht täglich, nur einmal die Woche, für „besonders gefährdete Mitarbeiter“ zweimal. Hoffentlich sind wir auf jene Bremse nicht angewiesen, zur Zeit sinken ja die Infektionszahlen. In der Slowakei öffneten gestern die meisten Läden und Dienstleistungen wieder. Österreich will Mitte Mai umfassende landesweite Öffnungsschritte vornehmen: „Von Tourismus über Gastronomie, von Kultur bis Sport, denn alle Bereiche brauchen endlich wieder einen Schritt Richtung Normalität“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz. Einen Plan wollte er allerdings nicht präsentieren. Die EU spendet jenen 6 Balkanländern, die nicht zur Gemeinschaft gehören, Serbien, Kosovo, Albanien, Montenegro, Bosnien/Herzegowina und Nord-Mazedonien, 651.000 Dosen Impfstoff, zusammen. Großzügig. Astrazeneca? Bulgarien jedenfalls stoppt Impfungen mit dem Vakzin für Frauen unter 60. Traurige Höchstwerte täglicher Corona-Todesopfer gibt es in der Türkei, 341 und in Indien, 1.761. Diskutieren tun Wissenschaftler die vor allem in Indien auftretende Variante B.1.617. Man ist sich noch uneins, ob sie als „gefährlich“ einzustufen ist. Über 600 Covid-19-Tote meldet Bahrain, über 800 Mocambique, über 6.000 Serbien, über 15.000 der Irak, über 180.000 Indien. „Blasen statt Nasebohren“ lautet nicht etwa der Titel eines neuen Softsexfilms aus Bayern, nein, so überschreibt web.de die Meldung, französische Wissenschaftler würden an einer Alternative zum PCR-Test forschen, bei welchem man, ähnlich wie beim Alkoholtest, Atemluft in ein Röhrchen bläst, die anschließend von einem Gerät in der Größe eines Kühlschranks aufgeschlüsselt wird. Nach ein bis zwei Minuten läge das Ergebnis vor. Zuverlässigkeit im Vergleich zum PCR-Test: 95%. „Blasen statt Nasebohren“, also ich wäre dabei.
Tipp für heute: Die Sonne scheint!
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