Corona-Tagebuch 302
19. April 2021
Tochter ist in der Schule. Bis zuletzt habe ich nicht wirklich daran geglaubt. Dachte noch in der Nacht, es kommt eine Eilmeldung: „Berlin zieht Notbremse“ oder so was. Ungewohnt. Keiner da, der einem eiskalte Finger unter den Pullover steckt. Frage mich, wie sie in der Schule wohl klarkommt. Bei der erneut sehr schönen Reformbühne meinte Heiko Werning gestern, sie hätten überlegt ihren Kindern eine Zuckertüte mitzugeben. Tatsächlich packen mussten sie dann einen Corona-Beutel, unter anderem mit Wäscheklammern drin. Vergessen warum. Sollte mir vielleicht wenigstens ein paar der Mails mal durchlesen, die wir von der Schule alle Nase lang geschickt bekommen. Aktuell diskutieren deutsche Politiker den Unterricht im Freien. Nach mehr als einem Jahr Pandemie. SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas findet die Idee „erst mal gut“. Könnte man vielleicht mal drüber nachdenken, oder? Ein paar Jahre lang? In Halle an der Saale gilt ab morgen eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr. Hongkong setzt wegen Virus-Mutationen, die Rede ist von der Variante N501Y, den Flugverkehr mit Indien, Pakistan und den Philippinen aus. Über Neu-Delhi verhängten die Behörden einen einwöchigen Lockdown. Traurige Höchststände täglicher Corona-Todesopfer melden der Gaza-Streifen, 23 und Pakistan, 149. Ungarn eröffnet heute trotz hoher Infektionszahlen die Kindergärten und Schulen wieder. Mehr als die Hälfte, 50,4%, der erwachsenen US-amerikanischen Bevölkerung ist mittlerweile geimpft worden, mindestens einmal. In Deutschland sind es 19,8%. Auch schon mal was. Der exponentielle Anstieg der Infektionszahlen nach Ostern blieb bisher jedenfalls aus. Heute sind weniger Neuansteckungen als gestern bekannt gegeben worden und weniger auch als vor einer Woche. Über 3.000 Covid-19-Tote melden die palästinensischen Gebiete, über 25.000 Ungarn, über 80.000 Deutschland. Zwischen Australien und Neuseeland ist es wieder möglich quarantänefrei zu reisen. Die 63-jährige Australierin Denis O’Donoghue gab vor ihrem Abflug aus Sydney hocherfreut bekannt: „Ich werde kreischen, schreien, weinen, umarmen, küssen, glücklich sein, alles auf einmal.“ Hoffentlich verschreckte sie damit nicht jene, die sie in Neuseeland vom Flughafen abholen wollten.
Tipp für heute: Man ist nicht verpflichtet die Wahrheit zu sagen, wird einem ein Mikrophon unter die Nase gehalten.
3 Kommentare zu “Corona-Tagebuch 302”
01
Der Junior war heute auch zum ersten Mal seit Monaten wieder in der Schule. Auch so ein Erster-Schultag-Gefühl. An Zuckertüte haben wir aber auch nicht gedacht.
02
Hab mir mal erlaubt deine Seite uff meine Blogroll zu zaubern.
03
Das ist nett! Danke!
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