Corona-Tagebuch 300

17. April 2021

Unsere jüngere Tochter weiß jetzt, was sie später mal werden will. Bananentesterin. Ich bin zufrieden. Beruf mit Zukunft. Bananentesterinnen werden immer gebraucht. Meinen Sohn konnte ich ja leider nicht davon überzeugen Fahrkartenknipser zu werden. Jetzt hat er den Salat. Sitzt in einem Büro. Mit „Kollegen“. Meiner ehemaligen Mitbewohnerin Nadira habe ich gestern beim Biertrinken versprochen, dass sie das Tierpark-Bild bekommt, wenn ich mal tot bin. Das, was in der Küche hängt. Jetzt muss ich testamentarisch bloß noch verfügen, dass vor Verteilung meines Erbes dieses Corona-Tagebuch hier gelesen werden muss. Gemein, ich weiß. Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde gestern geimpft, mit Astrazeneca. Vorrangig impfen möchte Sachsen/Anhalt ehrenamtliche Wahlhelfer, Australien seine Olympioniken. Ebenso wie Barbados gilt Großbritannien künftig nicht mehr als Risikogebiet. Tunesien hebt ab Montag seine Quarantäne-Pflicht für Touristen bei organisierten Reisen auf. Sie müssen lediglich noch einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, bei Einreise vorlegen. Individualtouristen dagegen sollen weiter eine Quarantäne-Pflicht von 5 Tagen einhalten. Voll fies. Ab heute gilt in Köln eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr. Schwere Depressionen, Angststörungen, akute suizidale Gefährdungen und andere psychische Auffälligkeiten haben bei Kindern und Jugendlichen vor allem ab dem 4. Quartal 2020 rapide zugenommen. Die Notfallversorgung sei, wie der ärztliche Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Uniklinikum Tübingen, Professor Tobias Renner sagt „so stark beansprucht wie noch nie.“ Ähnliches berichten, laut Zeitung ‚Die Welt‘, unter anderem Chefärzte der Kinder- und Jugendkliniken Berlin, Leipzig, München und Offenburg. Luxemburg verlängert seine Maßnahmen. Einen Rekord an Neuinfektionen meldet Indien, 234.692 Fälle am Tag. Über 500 Covid-19-Tote gibt es in Kuba, über 700 in Jamaika, über 15.000 in Bulgarien, über 175.000 in Indien, weltweit sind es mittlerweile mehr als 3 Millionen Corona-Todesopfer. Gekippt hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg gestern die coronabedingte Schließung von Minigolfanlagen in Niedersachsen. Minigolf werde im Freien gespielt und der Mindestabstand von 1,5 m könne von allen Spielern eingehalten werden, folgte der Senat der Argumentation der Klägerin.

Tipp für heute: Lieber Bananen testen.

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