Corona-Tagebuch 251
27. Februar 2021
Aus Thüringen die ersten Bilder frischen Bärlauchs erhalten. Matthias Klaaß schickte sie mir aus Eisenach. Muss sofort nach Blankenfelde. Wunderlauch heißt es ja hier, in Berlin. Hilft unbedingt gegen Corona, würde Tansanias Präsident sicher behaupten. Mir schmeckt er einfach. Ist ja auch schon mal was. Die Gründer des Biontech-Unternehmens Özlem Türeci und Ugur Sahin bekommen das Bundesverdienstkreuz verliehen. Gleichzeitig steht der Pharma-Konzern Pfizer, mit dem zusammen Biontech einen Impfstoff produziert, unter Beschuss. Der US-Pharma-Riese soll Druck auf lateinamerikanische Länder, unter anderem Argentinien und Brasilien, ausgeübt haben, denen der Impfstoff zu teuer war. Er habe gedroht, viele Menschen würden sterben und die Staaten aufgefordert, Vermögenswerte, darunter die Reserven der Nationalbank, Botschaftsgebäude und Militärbasen, zur Deckung der Kosten als Vermögenswerte zu hinterlegen, gab das Londoner ‚Bureau of Investigative Journalism‘ (TBIJ) bekannt. Über ähnliche Praktiken Pfizers in Peru hatte auch die ARD berichtet. Enteignen, würde ich sagen, sofort enteignen. Wie bei vielen anderen Dingen, Wohnung, Elektrizität, Trinkwasser, Schulen, öffentlicher Nah- und Fernverkehr, Grundnahrungsmittel, halte ich den medizinischen Bereich für etwas, das in staatliche Hände gehört, nicht der Profitmaximierung unterworfen sein sollte. Eine Minderheitenmeinung in einer Zeit, in der darüber nachgedacht wird, Gefängnisse zu privatisieren. Steigende Zahlen von Neuinfektionen meldet Belgien. Der Anteil der B.1.1.7.-Variante liegt dort mittlerweile bei 53%, in Österreich bei 50%. Die Slowakei verlängert den Notstand bis 19. März. Ab Montag dürfen Menschen in Tschechien ihren Bezirk, vergleichbar einem Landkreis, nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Ministerpräsident Andrej Babis: „Wenn wir das nicht tun, sieht die ganze Welt ein zweites Bergamo in Tschechien.“ Neben der Polizei sollen 5.000 Soldaten dies kontrollieren. Die größte katholische Kirche Budapests, die St.-Stephans-Basilika, schließt nach dem Tod ihres Pfarrers, Weihbischof György Snell, an einer Corona-Infektion verstorben, vorerst ihre Pforten. Auch die Kaplane seien infiziert, so der Primas der katholischen Kirche Ungarns, Kardinal Peter Erdö. Heraklion, Teile Peleponnes und die Inseln Samos und Syros gehen in den Lockdown, in Athen wird er um zwei Wochen verlängert. Im 24-stündigen strengen Lockdown befindet sich die brasilianische Hauptstadt Brasilia. Malta gilt der Bundesregierung ab sofort als Corona-Hochrisikogebiet. Nach Berechnungen des Saarbrücker Pharmazie-Professors Thorsten Lehr, komme es in Deutschland in der ersten Aprilhälfte zu einer dritten Welle, die ähnlich stark sein werde, wie die zweite, mit Sieben-Tage-Inzidenzen um 200, so der Experte für Corona-Prognosen. Liest man gerne. Oberste Priorität bei der Lockerung der Maßnahmen, sollte, laut Meinung der Deutschen (ZDF-Politbarometer), die Öffnung der Geschäfte haben (40%), 26% sind für die Öffnung aller Schulen, 22% favorisieren Erleichterungen bei den Kontaktbeschränkungen, 20% wünschen sich mehr Sport, Kultur und Freizeitmöglichkeiten, dahinter nur die Gastronomie (15%). Das so genannte Volk der Dichter und Denker. Über 600 Covid-19-Tote meldet Uruguay, über 7.000 die Slowakei, über 20.000 Tschechien, über 510.000 die USA. Kanada lässt den Astrazeneca-Impfstoff zu. Nach Ghana hat die Elfenbeinküste als zweites Land Impfdosen von der internationalen Covax-Initiative erhalten. Deutschlands Finanzminister Olaf Scholz (SPD): „Wir stehen an der Seite der ärmsten Länder.“ Um sie auszulachen?
Tipp für heute: Verarschen kannick mir alleene!
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